Manfred Tisal über die Anforderung an Wissenschaft, Forschung und Bildung in Zeiten der Coronakrise.
Daraus leitet sich aller Wahrscheinlichkeit nach das Wort Wissenschaft ab. Und gerade jetzt, in Zeiten der „Coronakrise“ und der dieser folgenden Wirtschaftskrise, sind Wissenschafter gefordert. Egal ob es die Ursachenforschung, Themen der Bewältigung oder der Versuch einer statistischen Klarlegung des Verlaufs ist.
Wie nie zuvor ist die Wissenschaft gefordert, Lösungen und vor allem Erklärungen zu liefern.
Schon Albert Einstein sagte: „Alles im Leben ist errechenbar, bis auf das, was unberechenbar ist.“ Eine unüberschaubare Menge an Wissenschaftern und sogenannten Experten beschäftigt sich zurzeit weltweit mit einem nur durch das Elektronenmikroskop erkennbaren kugelförmigen Monster, das die Menschheit in Angst und Schrecken versetzt. Mediziner, Virologen, Epidemiologen , Verhaltensforscher, Statistiker, Finanzexperten, Zukunftsforscher und viele andere zerbrechen sich ihre Fachköpfe und kommen zu immer gegensätzlicheren Ergebnissen, was auch die Meinung rechtfertigt, dass Experten Menschen sind, die erst hinterher wissen, warum das, was sie vorher gesagt haben falsch war. Im Volksmund verkürzt und im Klartext ausgedrückt heißt das: „Hinterher sind alle gescheiter!“
Doch wie lassen sich die verschiedenen Ergebnisse und Erkenntnisse erklären? Jeder Wissenschafter belegt seine Meinung mit einer Expertise, und die hat es oft in sich. Böse Zungen sagen: Glaube keiner Expertise, die du nicht selbst gefälscht hast! Es stellt sich auch die Frage, wer Auftraggeber einer Studie ist. Sind es Pharmakonzerne, denen im Wettkampf um ein probates Mittel jedes Mittel, so hoch es auch immer ist, recht ist? Sind es private Tüftler, Erfi nder und kleine Forschungsunternehmen, die sich im Wettkampf beweisen wollen und sich den großen „Wurf“ erhoffen, oder ist es die Politik, die anhand von Ergebnissen und Expertisen diverser Fachleute in allen Bereichen ihre Maßnahmen gegenüber den Bürgern rechtfertigen müssen? Hinterher zu sagen „Der hat gesagt und uns bestätigt“ reicht nicht, denn dann kommen die sogenannten selbsternannten Experten, die alles besser wissen und auf jeden Fall anders gemacht hätten. Ja, die Politik hat es schwer.
Zurück zu Albert Einstein, der Zweifel geäußert hat, was unendlicher ist: das Weltall oder die Dummheit der Menschen. Vielleicht sollte man angesichts der vielen „Coronatoten“ die es derzeit noch in den USA gibt, eine Statistik einfordern, wie viele Bürger dem Rat ihres Präsidenten gefolgt sind und so angesichts des dort herrschenden Gesundheitssystems eine derartige Selbstbehandlung vorgenommen haben.
Nichtsdestoweniger wird uns Corona oder Covid 19 noch lange beschäftigen. Und wenn die Wunden schon längst verheilt sein werden, werden andere aufbrechen und Experten uns bestätigen, dass das, was sie schon immer gesagt haben, eingetroffen ist.
Manfred Tisal ist Kabarettist, Moderator, Autor und Journalist,
[Autor: – Bild: Wikipedia/ Lizenz: CC BY-SA 3.0 de]