Brasiliens Außenminister will sich keine Belehrungen von Baerbock anhören

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Autor: B.T. Bilder: Wikipedia/Ministerie van Buitenlandse Zaken Lizenz: CC BY-SA 2.0


Kein Treffen mit Amtskollegen bei Brasilien-Besuch von deutscher Außenministerin

Moralinsaure Belehrungen hören sich nur die wenigsten gerne an. Vor allem, wenn sie aus dem Ausland kommen. Das muss nun die bundesdeutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bei ihrer Lateinamerikareise zur Kenntnis nehmen. Wie das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite mitteilt, führte Baerbock in Brasilien „hochrangige politische Gespräche“, unter anderem mit der brasilianischen Umweltministerin und dem Vizepräsidenten des größten lateinamerikanischen Landes.

Es fällt auf, dass es Brasiliens Außenminister Mauro Vieira nicht der Mühe wert fand, sich mit seiner bundesdeutschen Amtskollegin zu treffen, was, wenn man die diplomatischen Gepflogenheiten kennt, für Baerbock ein außenpolitischer Super-GAU ist. Und wenn nicht einmal Außenminister Vieira Zeit für einen Termin mit Baerbock hatte, dann überrascht es auch nicht, dass Brasiliens Präsident Lula da Silva besseres zu tun hatte als sich Sätze wie „Wir leben in Demokratien, sind uns kulturell nah und treten für ein internationales System ein, das auf Regeln und Menschenrechten fußt“, anzuhören.

Offenkundig wollten weder Vieira noch Lula da Silva ihre Zeit damit verschwenden, sich vom Gast aus Deutschland Belehrungen in Sachen Ukrainekrieg anhören zu lassen. Brasilien, das neben Russland, Indien, China und Südafrika der BRICS-Staatengruppe angehört, hat Russlands Militärintervention im Nachbarland zwar verurteilt, lehnt aber Sanktionen gegen Moskau, geschweige denn Waffenlieferungen an Kiew entschieden ab. Mehr noch, Präsident Lula da Silva kritisierte die Waffenlieferungen der NATO an die Ukraine.

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