Britanniens „Stellvertreterkrieg“ für Souveränismus

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Die Bilder könnten nicht ungleicher sein. Dort Chaos, Unentschlossenheit, Planlosigkeit, Hader sowie Zank. Hier Ordnung, Entschlossenheit, Klarheit, Einigkeit, Zielstrebigkeit. Und ein Plan: Get Brexit Done!

Die Berichterstattung könnte ebenfalls nicht spiegelverkehrter sein. Dort eine Labour-Party, die in ihrem Vorhaben, den Brexit zu verhindern und Neuwahlen so lange als möglich hinauszuzögern unterstützt wird. Hier ein rücksichtsloser Populist, ein verantwortungsloser Demagoge, der sein Land spaltet, dessen Wirtschaft in die Krise stürzt, der sein Amt als Bürgermeister für Gefälligkeiten missbraucht hat, der vor 20 Jahren zwei Damen ungebührlich sowie ungewollt berührte.

Im konservativen „Daily Telegraph“ kommen die loyalen, jedoch freiheitsliebenden und trotzigen Untertanen Ihrer Majestät zu Wort. Sie schenken der Berichterstattung, die zu einem Boris-Bashing verkommen ist, keinen Glauben mehr bzw. sie drehen einfach ab oder blättern um.

Am Parteitag der Tories in Manchester bekräftigte Boris Johnson in einer ebenso mitreißenden wie humorvollen Rede seine Absicht, das Vereinigte Königreich am 31. Oktober dieses Jahres aus der bevormundenden, zentralistischen, zensurierenden EU zu führen. „Komme, was wolle!“

Damit sind nicht nur Juncker, von der Leyen, Barnier, Macron und Merkel gemeint, sondern auch Opposition, pflichtvergessene Tories wie Parlamentspräsident Bercow, Mainstreammedien sowie anmaßende Beamte und Richter.

Johnson konterte zudem seinen politisch korrekten Kritikern. Es würde eine Verarmung der Sprache darstellen, wenn man militärische Begriffe nicht mehr verwenden dürfe. Schließlich genießen die britischen Streitkräfte einen hervorragenden Ruf. Und das Ausscheiden der Briten wird von vernünftigen Sicherheitspolitikern am Kontinent bedauert. Sogar Sigmar Gabriel erklärte: Jetzt sind wir Vegetarier. Ohne die Briten sind wir Veganer. Und dies in einer Welt der Fleischfresser.

Was bei der Kritik an „Kapitulation“, „Verrat“ und „Kollaboration“ hinzukommt, ist eine unglaubliche Doppelzüngigkeit der Linken. Es sei an den SPÖ-Pensionistensprecher Blecha erinnert, der beim Wahlkampf 2006 vom puren Napalm gesprochen hat. „War rooms“ und der „Wahlkampf“ als solches müssten ebenfalls der Zensur unterliegen.

Von der Alltagssprache ganz zu schweigen: „Grenadiermarsch“, „Hurra, die Gams“, „Husarenstück“ etc.  Nach der De-Militarisierung des Militärs strebt die Linke die De-Militarisierung der Sprache an, um jeden Gedanken an Wehrhaftigkeit und Widerstand im Keim zu ersticken.

Mit der Verpönung des Vokabulars geht unweigerlich ein Verschwinden der Gedanken einher. Und somit ein Fähigkeitsverlust entsprechender Handlungen.  Jeder Patriot müsste den Brexiteers, den Tories und Boris Johnson die Daumen drücken. Es handelt sich um einen Stellvertreterkrieg der Briten gegen institutionalisierten Globalismus und für staatliche Souveränität.

Ceterum censeo: We shall never surrender!

[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/GOV.UK Lizenz: OGL v.3]

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