Bevor er sich das Leben nahm, nannte der Mann, der angeblich den Sohn eines Bundesrichters getötet haben soll, seinen früheren Arbeitgeber, die Risikomanagementfirma Kroll Inc., die für den US-amerikanischen und israelischen Geheimdienst gearbeitet hatte.
Am Sonntagmorgen drang ein als Lieferwagenfahrer getarnter Schütze in das Haus der Bundesrichterin Esther Salas ein. Der getarnte Mörder tötete den einzigen Sohn, der ersten Richterin mit hispanischem Hintergrund, und verletzte ihren Ehemann schwer. Stunden später wurde berichtet, dass der Hauptverdächtiger an einem scheinbaren Selbstmord gestorben sei.
Komischerweise ereignete sich der Angriff nur wenige Tage, nachdem die Bundesrichterin eine Klage von Deutsche Bank-Investoren aufgenommen hatte, die die Bank aufgrund des schlechten Managements und der Verbindung zum verurteilten Sexhändler Jeffrey Epstein, angezeigten hatten.
Der mutmaßliche Mörder und mittlerweile verstorbene Roy Den Hollander, der als „antifeministischer Anwalt“ bekannt war, befand sich auf einem persönlichen Kreuzzug gegen die von ihm sogenannten „Feminazis“. In den Medien wurde er vor allem wegen seiner abenteuerlichen juristischen Anfechtungen, wie etwa gegen exklusive Damenabende in Bars, des Öfteren erwähnt. Der 72-jährige soll aus diesen Motiven heraus zum Mörder geworden sein.
Doch wer die Hintergründe Hollanders kennt, ist gleich deutlich klüger: vor zwei Jahrzehnten arbeitete der mutmaßliche Täter für eine Firma, die heute Kroll Inc. heißt.
Das Risikoberatungs- und Ermittlungsunternehmen, das als „privater CIA“ bezeichnet wird, wurde seit den 1970ern in großem Umfang von ehemaligen Agenten westlicher Geheimdienste wie CIA, MI6 und Mossad angeworben. In jüngster Vergangenheit geriet das Unternehmen unter Beschuss, nachdem sie von dem in Ungnade gefallenen Medienmogul Harvey Weinstein, neben der „privaten Mossad-Vermietungsfirma“ Black Cube, eingestellt worden war. Weinstein soll die Firma beauftragt haben, um jene Frauen, die ihn der sexuellen Nötigung beschuldigt hatten, zu belästigen und im Internet zu verunglimpfen. Öffentliche Informationen stellten ebenso Verbindungen zwischen der Kroll Inc., Epstein und auch der Deutschen Bank her.
[Autor: A.P. Bild: Screenshot „Twitter“ Lizenz: -]