Machtkampf im Mysterium
Wie haben sich wohl Leute gefühlt, die 2017 an der Stelle der Grünen Peter Pilz gewählt haben. Wenige Tage nach der Wahl wurde bekannt, dass Pilz selbst über den Stolperdraht stürzte, den die Linken im Zuge der MeToo-Debatte quer über die gesamte Gesellschaft gespannt hatten.
Wie fühlen sich wohl Leute die 2019 Sebastian Kurz gewählt haben an der Stelle der zugegeben unglücklich agierenden FPÖ. Wenige Tage nach der Angelobung der Türkis-Grünen Regierung kommt ein bemerkenswertes Buch in die Regale österreichischer Buchhändler.
Susanne Wiesinger folgte dem Grundsatz aller Bestseller-Autoren. Nach dem ersten Schlager schickt man einen weiteren hinterher. So marktwirtschaftlich, so gut.
Nun ist Frau Wiesinger die Ombudsfrau des Bildungsministeriums. Sie hat 2018 „Kulturkampf im Klassenzimmer“ veröffentlicht. Der Treffer war vergleichbar mit der Versenkung der „General Belgrano“ durch die „HMS Conquerer“. Oder dem Zusammentreffen einer Hellfire-Rakete mit dem Auto General Suleimans. Im Volksmund würde man sagen: Das hat gesessen!
Frau Wiesinger wurde ins Bildungsministerium geholt. Sie sollte österreichweit Schulen bereisen. Die Sorgen und Nöte des Lehrpersonals, der Kinder und der Eltern anhören. Dann sollte sie einen Bericht darüber verfassen. Der Bericht sollte dazu dienen Maßnahmen zu erarbeiten, um die kritisierten Umstände abzuschaffen.
Frau Wiesinger ging ihrer Aufgabe geflissentlich nach. Der Bericht liegt nunmehr am Schreibtisch des Bildungsministers. Er liegt indirekt auch in den Buchhandlungen auf. Unter dem Titel: „Machtkampf im Ministerium“.
Dort zeigte man sich „not amused“. Ist man doch davon ausgegangen, dass man Frau Wiesinger einfangen und für die eigenen Interessen einspannen wie zähmen könne. Friede, Freude, Wurstsalat. Die Grünen stimmen den Deutschklassen zu, dem Kopftuchverbot, den Gymnasien. Das Verfassungsgericht kippt alles und es geht weiter wie bisher. An den Grundfesten des Versagens wird nicht gerüttelt. Und wenn was passiert ist alleine die Wiener SPÖ schuld. So weit das Mysterium…
Aber jetzt liegt das Schwarz-Grüne Scheitern schwarz auf weiß in den Buchhandlungen auf. Wenige Tage nach Angelobung.
Parallelgesellschaften. Kinder, die nicht sinnerfassend lesen können. Kinder, deren Eltern nicht wollen, dass sie sich integrieren. Kinder, die nicht schwimmen dürfen. Kinder, die von der westlichen Kultur ferngehalten werden. Lehrer, die aufgegeben haben etwas daran ändern zu wollen. Lehrer, die von Direktionen im Stich gelassen werden. Direktionen, die aufgegeben haben etwas daran ändern zu wollen. Direktionen, die vom Bildungsministerium im Stich gelassen werden. Wie sagt der Volksmund: Der Fisch beginnt am Kopf an zu stinken.
Türkise und Grüne verdienen überdurchschnittlich. Ihre Kinder kommen in Privatschulen. Der Rest kommt in die „failed schools“. Integrationsverweigerern ist es egal. Rote halten still wegen den Blauen. Die Blauen sind paralysiert.
Und dann kommt Frau Wiesinger und mischt die Karten neu. Und crasht die links-katholische Life-Style-Party.
Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage: Wie fühlen sich blaue Kurz-Wähler? Der Volksmund sagt: Man könnte sich selbst in den Hint.. beißen.
[Autor: G.B. Bild: Amazon Lizenz: –]