Autor: Manfred Tisal Bild: PxHere
Mittlerweile liest man fast täglich in den Tageszeitungen, hört man im Rundfunk und sieht man im TV Beiträge, welche die Sorge um mangelnde Energie zum Inhalt haben. Wir haben zu wenig davon, was wir brauchen wie die Augen im Kopf. Eine Sorge die uns bereits 2017 mit dem Verbot von Glühbirnen ab 100 Watt oder Staubsaugern ab 900 Watt beschert hat.
Im Mittelpunkt der Sorge, stand zweifellos das Thema Strom sparen. Nur, vier Jahre später hat sich nichts geändert. Strom und Energiekonzerne sitzen energisch an den Schalthebeln der Macht und mischen zwangsläufig und der Erfordernis halber Atomstrom mit Strom aus erneuerbarer Energie und „grünen Strom“ aus Wasser und Windkraft, um den Markt zu Stoßzeiten abzudecken. Stellt sich nur eine Frage.
Wenn die berechtigte Sorge besteht, dass uns der „Energiedrink“ namens Strom zum Betrieb unserer hoch technologisierten Umwelt incl. Licht, Heizung, Computer und dergleichen im Ausgehen begriffen ist, warum propagiert man eine Elektrifizierung der Fahrzeuge. Ist es wirklich der Klimawandel, oder sind lukrative Geschäftsideen von Energiekonzernen der Motor dieser Forderungen. Und was, wenn der Stromgau wie befürchtet eintritt? Steigen dann die Preise für Aggregate oder Dieseltreibstoff? Welche Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr zum Beispiel, lassen sich in Not- und Katastropheneinsätzen betreiben, gäbe es keine Treibstoffe?
Die größte Freude an den Stromgauprognosen dürften ja jene Geschäftszweige haben, die Notrationen und Nothilfsmittel auf Lager haben und vor allem zum Verkauf anbieten. Gaskocher z. B., kleine mit Benzin oder Diesel betriebene Notstromaggregate, Konservenkonzerne und so weiter.
Seit tausenden von Jahren wärmen sich die Menschen und kochen an oder mit Feuern die mit Holz oder auch Kohle am Lodern gehalten werden. Doch jetzt, wo Wissenschaftler mit neuesten Technologien und mit Hilfe von Messgeräten herausgefunden haben, dass unsere Umwelt Schaden an den herkömmlichen Energiegewinnungsmethoden nimmt, ist plötzlich alles anders. Und es ist scheinbar leichter, Ökosteuern einzuführen und in Form von Ökoprämien zurückzuerstatten, als Brasiliens Präsidenten dazu zu bewegen die Abholzung von Millionen Quadratmetern Regenwald zu verbieten und zu verhindern. Oder die Chinesen dazu zu bewegen, ihre CO2 speienden monströsen Kohleöfen still zu legen.
Und warum gibt es noch keinen mit Wasserstoff betriebenen Motor? So etwas gab es doch schon im Zweiten Weltkrieg. Spielt das Geld der Ölmagnaten in den Ölförderländern eine Rolle? Oder, warum müssen wir in Österreich so lange warten, bis wir mittels Pfand und Rückgaberecht die Plastikflaschen dem Recycling zuführen können? Warum werden so viele Lebensmittel die noch genießbar sind, entsorgt? Warum müssen Lebensmittelläden zehn Minuten vor Ladenschluss noch frisches Gebäck anbieten? Warum müssen wir uns mit Kosmetikartikel einschmieren, deren Inhalt Mikroplastik ist? Warum, warum, warum!
Es gibt nur eine Antwort auf diese Frage. Geld regiert die Welt und was unsere Politik anbelangt, so hat sie derzeit mit zwei Pandemien zu kämpfen. Mit Corona und mit der Dummheit.
Manfred Tisal ist Kabarettist, Moderator, Autor und Journalist.