Erdgas und Ölpreise explodieren dank Russland-Sanktionen – Historische Höchststände

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Autor: U.K. Bild: Pixabay Lizenz: –


Gaspreis steigt innerhalb von fünf Tagen um 95 Prozent

Die Russland-Sanktionen der EU zeigen deutliche Wirkung – an den europäischen Energiemärkten. Als diese Zeilen verfasst wurden, am 2. März um 10:30 Uhr MEZ, stand der Referenzpreis für Erdgas in Europa „Dutch TTF Gas“ an der Londoner Warenterminbörse ICE bei 179 Euro pro MWh. Eine Steigerung um über 40 % gegenüber dem Vortag, und ein neuer historischer Höchststand, der sogar den bisherigen kurzzeitigen Extremwert vom Dezember letzten Jahres übertroffen hat.

Seit Verhängung der EU-Sanktionen gegen Russland hat sich damit das Gas in Europa um 95  % fast verdoppelt, innerhalb von nur fünf Tagen. Verschlimmert wird die Situation noch durch die täglich schrumpfenden Bestände in den Erdgasspeichern in Deutschland und Österreich, die derzeit nur noch zu 28 % bzw. 17 % in Österreich gefüllt sind. Und dabei liefert die russische Gazprom nach wie vor gemäß ihren Lieferverträgen, obwohl unklar ist, ob und wie Europa aufgrund des von den USA betriebenen SWIFT-Ausschlusses Russlands in Zukunft noch seine Rechnungen für russische Rohstofflieferungen bezahlen kann. Da ist es blanker Hohn, wenn die Österreichische Energieagentur gestern in einer Presseaussendung <https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20220301_OTS0155/gaspreise-stabilisieren-sich-auf-hohem-niveau> von einer „Stabilisierung der Gaspreise auf hohem Niveau“ spricht.

Wie zu erwarten schießt auch der Ölpreis in Europa ungebremst in die Höhe. Erdöl der Sorte Brent kostet aktuell 111 US-Dollar pro Barrel (= 159 Liter), knapp 20 % mehr als vor Sanktionsbeginn.

Eine Entspannung ist nicht in Sicht, ganz im Gegenteil, das zeigen auch die hohen Futures-Preise für Erdgaslieferungen im kommenden Herbst. Denn das von Politikern mittlerweile als Rettung beschworene LNG-Flüssiggas kann für Mitteleuropa derzeit gar nicht in ausreichender Menge angelandet werden, und wird auch am Weltmarkt immer teurer. Und der Bau eines neuen LNG-Terminals, von dem der grüne Wirtschaftsminister Habeck in Deutschland jetzt fabuliert, dauert mindestens fünf bis sieben Jahre, vorausgesetzt, es kommen keine Widersprüche von „Klimaschützern“.

Zumindest was die gefährlich niedrigen Gasreserven betrifft, ist das Problem selbstverschuldet. Denn aufgrund eigener Fehlspekulationen hatten es die Energieversorger in Mitteleuropa versäumt, zur rechten Zeit die Speicher wieder ausreichend aufzufüllen. Hier auf ZurZeit, in der Druckausgabe und online, haben wir seit letztem Sommer fortlaufend davor gewarnt <https://zurzeit.at/index.php/teurer-winter-droht-erdgaspreise-explodieren/ >, leider vergebens. Jetzt zahlt der Bürger halt die Zeche.

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