EU-Kommission bläst offiziell zum Sturm aufs Bargeld

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Professionelle Geldwäsche wird schon lange nicht mehr mit Bargeld betrieben

Am 20. Juli hat die EU-Kommission in Brüssel offiziell ihre Pläne zur Reduzierung der Bargeldnutzung vorgestellt, mit dem nun auch in Deutschland und Österreich gesetzliche Obergrenzen für Bargeldzahlungen eingeführt werden sollen. In einem ersten Schritt sollen Barzahlungen von mehr als 10.000 Euro verboten werden. Zwecks Überwachung soll ein neues EU-Bürokratiemonster geschaffen werden, die AMLA (Anti-Money Laundering Authority), bei der zunächst 250 hochbezahlte EU-Beamte tätig sein sollen.

Begründet wird das seitens der EU-Kommission mit der altbekannten Leier von vorgeblicher „Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung“, so wörtlich in ihrer Pressemitteilung.

Nur: Bargeld spielt bei der Terrorismusfinanzierung in Europa kaum noch eine Rolle, da teure und aufwändige Großaktionen á la World Trade Center 2001 praktisch nicht mehr vorkommen. Der tunesische Weihnachtsmarkt-Terrorist von Berlin 2016 hatte seine Tatwaffe, einen polnischen Sattelschlepper, ganz einfach vorher geklaut. Der Attentäter von Wien 2020 benutzte ein jugoslawisches Zastava M70 Schnellfeuergewehr, das als Kriegswaffe eh nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich ist, wo mittlerweile Drogen oder Bitcoins die bevorzugten Zahlungsmittel sind. Und der somalische Messermörder von Würzburg letzten Monat griff sich die Mordwaffe völlig bargeldlos direkt aus dem Kaufhausregal.

Für ihren Lebensunterhalt brauchten die drei Terroristen übrigens auch kein Bargeld. Der eine wohnte noch bei seinen Eltern, die zwei anderen lebten als Asylwerber in Vollversorgung zu 100 Prozent auf Staatskosten.

Und professionelle Geldwäsche wird schon seit langem nicht mehr mit Bargeld betrieben, wie uns Brancheninsider versicherten. Bei wirklich großen Beträgen nutzt man ein Geflecht von Briefkastenfirmen auf den Seychellen, Mauritius, den Philippinen oder in der Karibik, und bedient sich Banken in jenen Ländern, die die OECD-AIE-Regeln (AIE = Automatic Information Exchange) gar nicht oder nur unvollständig anwenden.

Beliebt dazu sind jene Westbalkan-Staaten, in denen der Euro offizielles Zahlungsmittel ist, und auch die berühmt-berüchtigte deutsche Wirecard hat da möglicherweise fleißig mitgemischt. Aber auch baltische Filialen skandinavischer Großbanken waren sich nicht zu fein dafür, wie die Skandale um Swedbank, Danske Bank und Nordea gezeigt haben.

Begrüßt wurden die neuen EU-Pläne vom Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, Andreas Krautscheid. Verständlich, würde doch der Zwang zur Kartenzahlung den Banken willkommene Milliarden-Gewinne in Form von Kontogebühren und Zahlungsprovisionen bescheren. Außerdem ließen sich in Zukunft Strafzinsen für Bankguthaben auch bei Privatkunden problemlos durchsetzen, wenn die Verwendung von Bargeld schließlich schrittweise unmöglich gemacht wird.

[Autor: U.K. Bild: analogicus auf Pixabay Lizenz: -]

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