Ehrgeizige Ankündigungen, konterkariert durch Budgetkürzungen
Das jüngst bekannt gewordene Projekt eines gemeinsamen Flugzeugträgers Frankreichs sowie Deutschlands und anderer europäischer Partner, welche hierzu eingeladen wurden, dürfte sich nunmehr als Phantom-Flugzeugträger entpuppen. Nicht im Sinne von Tarnkappentechnologie, sondern im Sinne von Tarnkappen-Politik.
Der kaiserlich-österreichische Feldherr Montecuccoli sagte, um Krieg zu führen braucht man drei Dinge: Denare, Denare, Denare. Jedoch benötigt man auch Geld, um Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge zu bauen.
Der aktuelle deutsche Wehretat liegt bei 43,2 Milliarden Euro. Dennoch sind die Klarstände aktueller Waffensysteme am Tiefstand. Die in den Raum gestellte Etaterhöhung auf 47,2 Milliarden Euro soll nach Rücksprache zwischen Merkel und Scholz auf 44,7 Milliarden Euro reduziert werden. Wo hier Geld für ehrgeizige Projekte in Form deutsch-französischer Tarnkappenflugzeuge oder gar Flugzeugträger abgezweigt werden soll, entschließt sich der Kenntnis des Hausverstandes.
Die Entscheidung soll als Absage an Trumps Forderungen nach mehr deutschen Engagement in der NATO verkauft werden. Jedoch schneidet die deutsche Bundesregierung lediglich in das Fleisch der deutschen Bundeswehr und somit in das Fleisch Deutschlands. Sogar Frankreich mit weniger Einwohnern und geringeren Mitteln wird sich die Frage stellen, warum sie absolut und pro Kopf mehr in die gemeinsame Verteidigung investieren sollen als Deutschland. Der unsichere Kantonist ist nicht Trump, sondern Merkel.
G.B.
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