Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/Michael Lucan Lizenz: CC BY-SA 3.0 DEED
In einem außergewöhnlichen Schritt hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) fast den gesamten Bundeshaushalt für 2023 gesperrt. Diese Entscheidung folgt der Warnung des Bundesrechnungshofes vor verfassungsrechtlichen Risiken im aktuellen Haushaltsplan.
Das politische Berlin steht vor einem beispiellosen finanziellen Wirrwarr. Christian Lindner, bekannt für seine liberale Fiskalpolitik, sieht sich mit einem beunruhigenden Szenario konfrontiert: Eine Sperrung nahezu des gesamten Bundeshaushalts für das Jahr 2023. Die Entscheidung ist eine direkte Reaktion auf die düstere Prognose des Bundesrechnungshofes. Demnach könnte der Haushalt 2024, sollte er nicht überarbeitet werden, gravierende verfassungsrechtliche Bedenken hervorrufen.
Die aktuellen Zahlen verdeutlichen das Dilemma. Die Einnahmen des Bundes bis September belaufen sich auf 278,8 Milliarden Euro, gegenüber einem Finanzierungsdefizit von etwa 57,6 Milliarden Euro. Die Lage wird weiter verkompliziert durch die sogenannten „Sondervermögen“, mit denen die Regierung ihre ausufernde Klimapolitik finanzieren will.
Nicht nur der Rechnungshof, sondern auch namhafte Experten wie der Finanzwissenschaftler Thiess Büttner und der Verfassungsrechtler Hanno Kube äußern schwerwiegende Bedenken. Laut Büttner besteht eine Lücke von mindestens 52 Milliarden Euro im Haushalt 2024. Kube geht noch weiter und deutet auf eine potenzielle Verfassungswidrigkeit des Haushaltsentwurfs hin.
In Anbetracht dieser kritischen Lage hat Lindner einen mutigen und seltenen Schritt unternommen. Eine Entscheidung, die zeigt, dass die finanzielle Stabilität und Verfassungstreue für ihn oberste Priorität haben. Die Ampelkoalition steht nun vor einer enormen Herausforderung, diesen finanziellen und politischen Wirrwarr zu entflechtren.