Frankreich: Trends für die Präsidentenwahl

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Autor: E.K.-L. Bild: Wikipedia/Jérémy-Günther-Heinz Jähnick Lizenz: GFDL-1.2


Marine Le Pen deutlich vor Éric Zemmour

Die erste Runde der Präsidentschaftswahl findet am Sonntag, dem 10., die zweite am übernächsten Sonntag, dem 24. April statt, wobei zu beachten ist: In den Überseegebieten Guadeloupe, Martinique, Französisch-Guayana, Saint-Pierre-et-Miquelon, Saint-Barthélemy, Saint-Martin und Französisch-Polynesien stimmen die Wähler bereits jeweils am Samstag ab; dies wegen der Zeitverschiebung.

Nun zu den aktuellen Umfragen, die das Internetmedium Le Télégramme in seiner Ausgabe vom 9. Februar veröffentlicht. Laut diesen Umfragen, von denen die jüngste auf den 4. Februar zurückgeht, führt der derzeitige Amtsinhaber Emmanuel Macron mit 24,3 % der Stimmen für die erste Runde der Präsidentschaftswahlen. Sollte sich dieser Trend bei den Wahlen bestätigen, würde er in der zweiten Runde auf Marine Le Pen (Rassemblement National) treffen, die derzeit bei 17,4 % der Stimmen hält. Le Pen weist in letzter Zeit einen sanften Trend nach oben auf; dasselbe gilt übrigens auch für Éric Zemmour, der im selben Wählersegment um Zustimmung wirbt.

An dritter Stelle – und somit in der zweiten Runde nicht mehr dabei – würde Valérie Pécresse (Les Républicains) stehen, die die Unterstützung von 16,3% der Wähler besitzt. Wobei Pécresse, die innerhalb ihrer politischen Heimat so prominente Mitbewerber wie den Brexit-Verhandler Michel Barnier aus dem Feld geschlagen hat, im Dezember sowie in der ersten Jännerhälfte massiv an Zustimmung gewinnt (um den 15. Jänner herum überholt sie kurzzeitig sogar Le Pen und kann sich die durchaus berechtigte Hoffnung machen, in die zweite Runde zu gelangen), in den letzten Wochen einen leichten Abwärtstrend aufweist.

Nach politischen Lagern geordnet verfügen die Bewerber der radikalen Linken (darunter Jean-Luc Mélenchon von der Bewegung La France insoumise mit 9,5 % und Fabien Roussel vom  Parti communiste français  mit 3,2 %; weiters Natalie Arthaud von der trotzkistischen Kleinpartei Lutte Ouvière sowie Philippe Poutou vom Nouveau Parti anticapitaliste) insgesamt über 13,5 % der Wähler.

Die gemäßigte Linke (der Grüne Yannick Jadot 5 %, die sozialistische Bürgermeisterin von Paris Anne Hidalgo 2,7 %, Christiane Taubira vom kleinen linksliberalen Parti radical de gauche 4 %) kommt auf 11,7 %. Die Mitte, vertreten durch Emmanuel Macron mit seiner Bewegung La République En Marche, liegt bei 24,3 %. Die Wahlabsichten auf der rechten Seite für Valérie Pécresse entsprechen 16,3%.

Die Kandidaten der betont patriotischen Rechten (Marine Le Pen 17,4 %, Eric Zemmour 13,7 %, Nicolas Dupont-Aignan mit der gaullistischen Formation Debout la France [dt. Steh‘ gerade, Frankreich!] mit 1,6 %) erreichen zusammen erfreuliche 32,7 %, sind somit in Summe das mit Abstand stärkste politische Lager in Frankreich.

Für die zweite Runde werden sich nach dem derzeitigen Stand der Dinge Macron und Le Pen qualifizieren. Da die Linke ohne Zweifel eher Macron zugetan ist, wird es von Zemmour und Pécresse abhängen, ob diese beiden eine deutliche Empfehlung für Marine Le Pen abgeben.

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