Feministinnen wollten Ausstellung eines Foto-Künstlers vorzeitig beenden
Gegen die sogenannte Cancel Culture, die ihr nicht genehme Inhalte aus der Öffentlichkeit verbannen will, regt sich Widerstand. Jean-Luc Moudenc, Bürgermeister von Toulouse, weigerte sich, Forderungen von linker Seite nachzukommen und eine Ausstellung im Museum der südfranzösischen Stadt vorzeitig zu beenden. „Wir akzeptieren die Cancel Culture nicht. Wir werfen auch nicht (Jacques-Louis) Davids Bilder der Napoleonischen Schlachten oder die Bücher von Sokrates Weg“, stellte Moudenc unmissverständlich klar.
Feministinnen und sonstige politisch Korrekte hatten zuvor Anstoß an einer Ausstellung von Photographien von Guy Bourdin genommen. Der 1991 verstorbene Künstler erregte in den 1970er-Jahren mit seinen provokativen Aufnahmen von Frauen großes Aufsehen. Feministinnen behaupten, Bourdin habe mit seinen Photographien Gewalt gegen Frauen verherrlicht.
Und so gab es wiederholt Proteste gegen die seit 1. April laufende Ausstellung. Auf Bildern ist zu sehen, wie ein kleines Grüppchen Frauen Plakate hochhält auf denen „ich bin nicht nur ein Bein“ oder „Bitte habt mehr Phantasie für unsere erotischen Träume“ zu lesen ist. Eine selbsternannte Frauenrechtsgruppe schrieb in sozialen Medien, „das Rathaus zieht die Kultur der Vergewaltigung weiblicher Künstler vor“. Eine andere Feministinnenvereinigung behauptete, in der Ausstellung werde „geschlechtliche und sexuelle Gewalt toleriert, gerechtfertigt oder entschuldigt“.
Doch Bürgermeister Moudenc zeigte Rückgrat und ging vor der politischen Korrektheit nicht in die Knie.
[Autor: B.T. Bilder: Wikipedia/Kevin Figuier Lizenz: CC BY-SA 4.0]