Inflation Deutschland: Hurra, endlich zweistellig!

by admin2

Autor: U.K. Bild: Pixabay Lizenz: –


Energiekrise und Russland-Sanktionen treiben Inflation über 10 Prozent-Marke

Nun hat auch die offizielle Inflation in Deutschland den Zehner geknackt: Wie gestern das Statistische Bundesamt Destatis in Wiesbaden verkündete, lag die Teuerung in Deutschland im September bei exakt 10,0 Prozent. Das sind 2,1 Prozentpunkte mehr als die für August vermeldeten 7,9% Inflation, und auch deutlich mehr, als die meisten Wirtschaftsexperten vermutet hatten. Damit beschleunigt sich die Inflation in Deutschland immer weiter, denn der Sprung von 7,9 auf 10,0% innerhalb eines Monats entspricht immerhin einer Preisbeschleunigung um über 25 %. Legt man den – realitätsnäheren – „Harmonisierten Index der Verbraucherpreise“ (HICP) von Eurostat, der Statistikbehörde der EU, zugrunde, der die Inflationsdaten innerhalb Europas vergleichbar machen soll, liegt die deutsche Inflation aktuell gar schon bei 10,9%. Solche Werte kennt man eigentlich nur von schlecht geführten Dritte-Welt-Staaten. Oder als Vorbote einer Hyperinflation, die es bei uns in der Tat vor exakt 100 Jahren schon einmal gab.

Historisch gesehen hat es einen solchen Inflationswert in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 noch nicht einmal annähernd gegeben. Selbst während des Inflationsjahrzehnts der 1970er und der damaligen Ölkrise lag die Teuerung mit maximal 7,8% im Jänner 1974 signifikant niedriger.

Da passt ins Bild, dass am Mittwoch der GfK Konsumklimaindex, der Stimmung und Konsumerwartung der deutschen Bürger zuverlässig abbildet, auf -42,5 Zähler abgestürzt ist. Ebenfalls ein historisches, noch nie dagewesenes Tief.

Eine Besserung ist nicht in Sicht. Denn der deutsche Erzeugerpreisindex („Producer Price Index“ PPI), ein zuverlässiger Vorlaufindikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise, den auch das Research-Team des Autors für seine – bislang höchst zutreffenden – Inflationsprognosen nutzt, erreichte vor wenigen Tagen ebenfalls einen neuen historischen Höchstwert. Er stieg in Deutschland jetzt auf (bitte festhalten!) unglaubliche 45,8 Prozentpunkte!

Aber anstelle ein Scheitern der Sanktions- und Energiewendepolitik einzugestehen und das Ruder in letzter Minute doch noch herumzureißen, doktert die links-grüne Bundesregierung in Berlin an den Symptomen herum und will nun mit einem neuen 200-Milliarden-Euro Hilfspaket die Folgen der explodieren Energiepreise für Bürger und Wirtschaft abmildern. Woher das Geld kommen soll, wenn nicht aus drastischen Steuererhöhungen, ist unklar. Denn derweil steigen auch für Deutschland die Zinsen an den Anleihemärkten. Die internationalen Profiinvestoren verlieren langsam aber sicher den Glauben an die „Wirtschaftslokomotive der EU“, fürchten dort tiefe Rezession und womöglich Deindustrialisierung. Als Folge lag die Umlaufrendite der 10-jährigen „Bunds“, die absolute Maßzahl für Staatsanleihen in der Euro-Zone, gestern abend bei 2,2 Prozent. Das ist so hoch wie seit 11 Jahren nicht mehr, und verglichen mit Anfang August das Zweieinhalbfache.

Da sind die Russland-Sanktionen mittlerweile kein Schuss ins eigene Knie mehr. Korrekter wäre die Bezeichnung „Selbstverstümmelung“ …

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