Die im Herbst nach Wien kommenden „denkenden Ampeln“ werten mit Hilfe einer Kamera und installierter Grazer Software das Verkehrsverhalten von Fußgängern aus.
Die Wiener Ampelanlagen sind einzigartig in Europa und kursierten seit 2015 mehrmals in den Medien. Einerseits weißen die Ampeln sinnvolle und fortschrittliche Vorteile auf. Sie werden mit energiesparender LED Technik beleuchtet und viele werden mit hilfreichen Umwelt und Wettersensoren ausgestattet.
Andererseits wurde den Verkehrsreglern, vor dem Eurovision Songcontests 2015, die unnötig, kostenintensiven politischen-äußerst-korrekten Ampelmännlein und Ampelfräulein verpasst. Nun soll eine weitere Innovation den Wienern das Leben im Straßenverkehr einfacher machen.
Ab Herbst werden einige Ampeln mit einer Kamera ausgestattet. Die aufgenommen Inhalte, werden von einer Grazer Software ausgewertet und sollen erkennen, ob Fußgänger sich der Kreuzung nur annähern, oder ob sie tatsächlich über die Straße gehen wollen. Ist letzteres der Fall, sollen die Ampeln nun schneller auf Grün schalten.
Harald Bekehrti, Leiter der MA 33, erläuterte „orf.at“, neben den oben genannten Informationen, weitere zahlreiche Vorteile und Zukunftsvisionen des neuen Ampelsystems:
„ (…) Daneben wollen wir das Ampelsystem als Ganzes intelligenter und flexibler machen. Durch eine Vernetzung der Ampelanlagen können diese auf die aktuelle Verkehrssituation reagieren und den Verkehrsfluss optimieren. So werden Stausituationen schneller aufgelöst und Emissionen reduziert. Durch Weiterleitung der Informationen an Navigationssysteme können Geschwindigkeitsempfehlungen angepasst und grüne Wellen genutzt werden.“
Nun soll das neue System so weit sein, dass es die Ampelanlagen selbstständig steuern kann, ohne für ein Verkehrschaos zu sorgen.
Auf die Frage ob die Anlage auch als Verkehrsüberwachung tauge, versicherte Bekehrti, dass die aufgenommenen Daten verschlüsselt und anschließend sofort wieder gelöscht werden würden. Wie einfach das System für Hacker zu knacken ist, ist noch ungeklärt.
Sicher ist aber eines mit diesem Überwachungssystem sind wir wieder einen Schritt weiter im Orwell´schen Horrorszenario des totalen Überwachungstaates von „1984“
[Autor: A.P. Bild: www.wikipedia.org/ Lizenz: CC BY-SA 3.0]