Autor: A.L. Bild: Wikipedia/Polska Agencja Prasowa/European Pressphoto Agency/Stephanie Lecocq Lizenz: CC BY-SA 3.0
EU-Unzufriedenheit steigt
2016 hatte die Unzufriedenheit mit der Europäischen Union ihren Rekordwert erreicht: 31 Prozent der Bevölkerung wollte die Union verlassen – der Grund war damals wohl das eklatante Versagen der Europäischen Union in der Flüchtlingskrise. Zunächst wurde Dublin-II gebrochen, weil die ausländischen „Gäste“ nicht im ersten sicheren Drittstaat blieben, sondern über Balkanroute und Mittelmeer nach Europa strömten. Dann versagte FRONTEX, denn die EU brachte keinen ordentlichen Grenzschutz zu Stande, und zu guter Letzt verteilte sie dann die rechtswidrig eingedrungenen Asylanten auf die EU-Länder, was vielerorts heftigen Widerstand hervorrief.
Nächste Krise – nächste Chance. Nun sind es die ansteigenden Energiepreise, die Geldentwertung durch ein jahrzehntelanges Massendruckverfahren der EZB, aber auch die löchrigen Grenzen, durch die immer mehr Asylanten einströmen, die das Vertrauen der Österreicher in die EU erschüttern.
Dabei ist zu bedenken: 27 Prozent wollen raus! Kritisch gesehen wird die EU von einem erheblichen Teil der heimischen Bevölkerung. Vor der Corona-Krise wollen acht Prozent austreten, jetzt sind es 27 Prozent.
Auch das Agieren der EU im Ukraine-Konflikt, nämlich sich nicht völlig neutral zu verhalten und die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland nicht aufrechtzuerhalten, ist der Stimmung zusätzlich abträglich – schließlich fürchten die Österreicher nicht nur die selbstzerstörerischen Konsequenzen der Sanktionen, auch ein potentieller Krieg auf mitteleuropäischem Boden, sollten sich EU oder NATO noch stärker in den Konflikt einmischen, wird befürchtet.