Keine Nähe zum Volk – Kurz will Hacklerregelung abschaffen

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Die Schwerstarbeiter sollen mit 62 Jahren nicht mehr in Frühpension gehen können. Der Bundeskanzler und seine „Volkspartei“ beweisen wieder einmal ihre Distanz zur arbeitenden Bevölkerung.

Die „Neue ÖVP“ will kommende Woche einen entsprechenden Antrag im Nationalrat einreichen, der die Hacklerregelung außer Kraft setzen soll. Man sei aber „noch in Gesprächen“ mit den Grünen, hieß es in einer Anfrage der APA.

Nach 45 echten Versicherungsjahren mit 62 konnte man bisher ohne Abschläge in den Ruhestand zu treten. Die Abschaffungsforderung kam vermutlich während der Pensionserhöhungsdebatte auf. Die auf Kosten der Hacklerregelung erfolgende Erhöhung der Ruhestandszahlungen, die zwischen 1,5 und 3,5 Prozent im Zuge des Budgetbegleitgesetzes beschlossen werden sollen, wird am Dienstag vermutlich genehmigt werden.

Bundeskanzler Sebastian Kurz begründete die Abschaffung, die nach einer einjährigen Übergangsphase eintreten wird, mit der Ungerechtigkeit, dass diese Regelung nur Männern zu Gute komme. Der grüne Sozialminister Rudolf Anschober hatte versucht, die unsinnige Forderung zu bremsen und erklärte – sichtlich nicht begeistert – man müsse auf einen Bericht der Alterssicherungskommission warten.

Dass der sich selbst als „neu“ deklarierende Nachfolger der ÖVP der „Partei der Reichen“ genauso wenig Bezug zur schwerarbeitenden Bevölkerung hat wie sein Vorgänger, wird einmal mehr offensichtlich. Diese arrogante Einstellung entspricht Häupls Lehrer-Sager: Wenn Sie die Arbeit der Menschen nicht einmal nachvollziehen können, dann reden Sie nicht von etwas, von dem sie nichts verstehen, Herr Kurz.

[Autor: A.T. Bild: Wikipedia/European People’s Party Lizenz: CC BY 2.0]

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