Autor: B.T. Bilder: FPÖ Lizenz: CC BY-SA 4.0
Nicht FPÖ-Chef, sondern Nationalratspräsident hat das Maß verloren
Zahlreiche Zuschauer der „Sommergespräche“ des ORF werden sich gewundert haben, was den Staatssender zur Wahl des diesjährigen Austragungsortes bewogen hat: ein fensterloses, holzvertäfeltes Kämmerlein, das überdies schlecht beleuchtet war und Gruselstimmung vermittelte. Hinzu kommt, dass das altehrwürdige Hohe Haus an der Wiener Ringstraße nach seiner umfassenden Renovierung weitaus schönere Räumlichkeiten für die „Sommergespräche“ bietet als das düstere Kämmerlein.
FPÖ-Bundesobmann Herbert Kickl sprach somit bei seinem „Sommergespräch“ mit dem ORF aus, was sich viele gedacht haben: Das Abgeordneten-Sprechzimmer biete „nicht das beste Ambiente“ und habe „den herben Charme eines Stasi-Verhörzimmers“.
Kickls Aussagen bringen nun Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka in Rage. Der ÖVP-Politiker spricht von einem „verstörenden Vergleich“, der auch ein Ausdruck dessen sei, „dass man wirklich das Maß verloren hat“.
Wenn Sobotka davon spricht, „dass man wirklich das Maß verloren hat“, ist jedoch an den Nationalratspräsidenten selbst zu denken. So zählt FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker die fragwürdige Amtsführung des zweithöchsten Vertreters der Republik auf: „Wenn sich Sobotka empört und verstört zeigt, dann dürfte er wohl seine eigenen mehr als skurrilen Aktionen vergessen haben. Der Auftritt des Präsidenten eines kriegführenden Landes im Parlament unseres neutralen Österreichs, die Vereinnahmung des Parlamentes für ein Minderheitenprogramm der LGBTQ-Gemeinde, der Affentanz rund um den goldenen Flügel und die Absicht, die Wahrheitspflicht in Untersuchungsausschüssen abzuschaffen, sind nur wenige Beispiele, welche die Welt Sobotkas, auch Sobotanien genannt, beschreiben.“