Autor: B.T. Bilder: Wikipedia/ Ghuengsberg Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wiener FPÖ kritisiert Verleihung der Ehrenbürgerschaft an die linke Autorin als schweren Schaden für die Stadt
Die Stadt Wien hat der Autorin Elfriede Jelinek die Ehrenbürgerschaft verliehen. Ihre Dankesrede nutzte Jelinek dazu, um Nichtlinke in die Nähe des NS-Regimes zu stellen und über „Protofaschisten“, „Neofaschisten“ und dergleichen mehr zu schwurbeln. „Ich wundere mich sehr, dass bei dieser Normalitätsdebatte niemand vom gesunden Volksempfinden der Nazis redet, denn von dort kommt das her. In einem Land, wo so viele Landeshäuptlinge ohne Not und ohne Zwang mit diesen Leuten zusammengehen, mit Protofaschisten, Neofaschisten, Neonazis sogar, muss man diese Stadt mit ihrer ganzen Multikulturalität und ihrer Integrationskraft des Fremden hochhalten.“
Stefan Berger, Kultursprecher Wiener FPÖ, meinte zu Jelineks Entgleisung, die Autorin brauche keine Ehrenbürgerschaft, sondern eine umfangreiche Therapiemöglichkeit. Außerdem habe die Ludwig-SPÖ mit dieser Ehrenbürgerschaft für Jelinek der Stadt schweren Schaden zugefügt.
Interessant ist übrigens ein Blick Jelineks Biografie. So trat sie 1974 der KPÖ bei. Also zu einer Zeit, als die Menschen in den kommunistischen Diktaturen der östlichen Nachbarstaaten Österreichs in Unterdrückung und Unfreiheit leben mussten, zu einer Zeit, als die Äußerung einer regimekritischen Meinung einen jahrelangen Gefängnisaufenthalt nach sich ziehen konnte. Aus der KPÖ trat Jelinek übrigens 1991 wieder aus. Also in jenem Jahr, als die Sowjetunion unseligen Angedenkens auf dem Misthaufen der Geschichte entsorgt wurde.