Markus Söder akzeptierte nach langen internen Streitigkeiten seine Niederlage in der Wahl des Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 26. September.

Nachdem Parteichef Armin Laschet in einer Sondersitzung des CDU-Vorstands als Kanzlerkandidat für die deutsche Bundestagswahl gewählt wurde, gab CSU-Chef Markus Söder zu Mittag in München bekannt, ein „Statement“ abgeben zu wollen. Wie die Gerüchte verlauten ließen, erklärte Söder seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur.

Insgesamt sollen Montagnacht 31 von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern sich für Laschet als Kanzlerkandidaten ausgesprochen haben. Nur 9 stimmten für Söder und 6 enthielten sich. Nach langen Machtspielchen könnte nun also die Entscheidung feststehen.

„Das ist nun wirklich ein klares Ergebnis, das, denke ich, auch von allen akzeptiert wird. Die unterlegene Minderheit muss sich der Mehrheitsentscheidung anschließen“, erklärte der CDU-Funktionär und frühere Generalsekretär Ruprecht Polenz am Dienstag dem bayrischen Rundfunk.

Erst am Montagnachmittag nach einem einwöchigen nervenaufreibenden Machtkampf erklärte Söder: „Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung.“ Falls Söder dies nicht getan hätte, wäre das der zweite Wortbruch innerhalb von sieben Tagen gewesen. Denn bereits am Montag vergangener Woche akzeptierte Söder die Präferenz des CDU-Vorstandes nicht.

Zuvor galt Söder als glasklarer Favorit. Er lag in allen Umfragen vor seinem Kontrahenten Armin Laschet. 37 Prozent aller Wähler wären laut Forsa bereit, Söder als Kanzlerkandidaten zu wählen. Bei Laschet waren laut Umfrage nur 13 Prozent mit dem CDU-Mann einverstanden. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch bei den Union Wählern: nur 32 Prozent, die bei der letzten Bundestagswahl die Union wählten, würden es erneut tun. Beim bayerischen Ministerpräsidenten würden 73 Prozent sich erneut so entscheiden.

[Autor: A.T. Bild: Wikipedia/Kremlin.ru Lizenz: CC-BY 4.0]