Autor: A.L. Bild: Wikipedia/
Mohrenlogo ohne Mohrenkopf
Immer wieder hat es heftige Proteste gegen das Meinl-Logo gegeben: gegen den Mohrenkopf mit Fez, der auf jedem Eigenprodukt abgedruckt war. Der Protest kam freilich nicht von der Zivilbevölkerung, sondern vielmehr von einem wohlorganisierten Klüngel laustarker politisch korrekter Moral- und Tugendwächter, denen schon ein Zigeunerschnitzel zum Mittagstisch den Magen aushebt.
Im Zuge der Wiedereröffnung des Meinl-Ladens in der Wiener Innenstadt hat sich das Feinkostgeschäft dem Druck der politischen Korrektheit nun gebeugt: Der Mohrenkopf verschwindet, der Fez bleibt. Nur der Kaffeeröster „Meinl Austria“ wird weiterhin den Mohr als Logo behalten – immerhin.
Es gibt allerdings noch einen dritten Mohr: Auf der Fassade des Hauses am Kohlmarkt /Graben, in dem das Geschäft logiert, thront auf einem Podest eine Steinfigur mit Fez und Goldring. Auch diesen Mohr, der übrigens vom Denkmalschutz mitumfasst sein müsste, will die Geschäftsführung nun loswerden. Da Meinl nur Mieter ist, habe man bereits bei den Hauseigentümern angefragt, ob man ihn denn abmontieren könnte.
Schade.
Ist nämlich ein Stück Kulturgeschichte, das als Hommage auf die Einführung des Kaffees in Wien gedacht war.