„Politische Grundsatzentscheidungen, die haben mit Wissenschaft nichts zu tun“
In den bundesdeutschen Systemmedien wird die Corona-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel als „alternativlos“ dargestellt, es gäbe also keine andere Möglichkeit als den sogenannten harten Lockdown. In Österreich ist es nicht anders, auch in unserem Land wird die Corona-Politik von Bundeskanzler Sebastian Kurz als „alternativlos“ dargestellt. Allerdings ist auf beiden Seiten des Walserbergs selbst denkenden Bürgern aufgefallen, dass sich Merkel bzw. Kurz ausschließlich von Wissenschaftlern beraten lassen, welche für einen harten Kurs eintreten.
Deshalb stellte bei der letzten Bundespressekonferenz der unabhängige Journalist Boris Reitschuster die Frage an Merkel, „warum tauschen Sie sich nicht mit den expliziten Kritikern offensiver aus?“ Die Bundeskanzlerin gab zu verstehen, dass ihr bewusst sei, dass es in der Wissenschaft auch andere Stimmen gibt und erklärte, dass ihre Entscheidungen in der Corona-Politik nicht wissenschaftlicher, sondern politischer Natur sind: „Aber es gibt in dem ganzen auch politische Grundentscheidungen, die haben mit Wissenschaft nichts zu tun.“ Und an anderer Stelle sagte Merkel: „mit der Einladung von bestimmten Wissenschaftlern wollen wir auf bestimmte Fragen, die uns interessieren und die nicht politischer Natur sind, Antworten bekommen.“
Reitschuster schreibt, dies sei der Vorwurf von Kritikern, dass eben nur „bestimmte“ Wissenschaftler mit Antworten auf „bestimmte“ Fragen gehört werden und deshalb „bestimmte“ Antworten und „bestimmte“ Entscheidungen herauskommen. Angaben zu Studien, mit denen sie ihren Kurs untermauert, machte Merkel nicht. Und Reitschuster betont: „Die Wichtigkeit ihrer Aussagen kann in meinen Augen kaum unterschätzt werden. Die Kanzlerin räumt damit faktisch ein, dass ihr Kurs nicht alternativlos ist. Dass sie sich aber gegen die Alternative entschieden habe.“
Gleiches gilt auch für den österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz.
[Autor: A.T. Bild: Lizenz: CC BY-SA 3.0-de]