Man stelle sich vor, wenn in „Satire“ Prophet Mohammed als homosexueller Idiot dargestellt würde
Nun darf nach einer Entscheidung des Obersten Gerichts in Brasilien der US-amerikanische Streamingdienst Netflix in doch seine umstrittene Jesus-„Parodie“ zeigen. In dem 46-minütigen Streifen mit dem Titel „Die erste Versuchung Christi“ wird der Religionsgründer als homosexuelle Witzfigur dargestellt, was in dem christlich geprägten südamerikanischen Land große Empörung hervorgerufen hat. Etwa fand eine Online-Petition gegen den Film zwei Millionen Unterstützer.
Zudem hatte einst erstinstanzliches Gericht eine Verfügung erlassen, mit der Netflix verpflichtet wurde, den Film aus dem Programm zu nehmen. Der Richter der ersten Instanz argumentierte unter anderem dass die Meinungsfreiheit nicht absolut sei. Anders sieht das Dias Toffoli. Der Präsident des Obersten Gerichtes erklärte, die Meinungsfreiheit sei unerlässlich für eine Demokratie. Auch könne eine könne nicht die christlichen Werte schwächen, deren Wurzeln zweitausend Jahre zurückreichten.
Dennoch zeigt sich auch bei diesem Fall eines: Religionen oder Religionsgründer beleidigende „Satiren“ betreffen in der Regel nur das Christentum. Man stelle sich vor, was passieren würde, wenn Netflix ein Filmchen anbietet, in dem Mohammed, der Begründer des Islam, als homosexueller Trottel dargestellt würde. Überall in der islamischen Welt würden US-Fahnen verbrannt werden, und Netflix stünde im Zentrum der Kritik politisch korrekter Kreise.
[Autor: B.T. Bild: www.wikipedia.org/Wolffystyle at English Wikipedia Lizenz: CC BY-SA 3.0]