Autor: B.T. Bild: Wikipedia/U.S. Air Force photo by Airman 1st Class Jan K. Valle Lizenz: gemeinfrei
Ein anschauliches Beispiel für den voranschreitenden Einflussverlust des kollektiven Westens ist der Abzug der US-Streitkräfte vom Luftwaffenstützpunkt 201 in Agadez in Niger in Westafrika. Dieser Luftwaffenstützpunkt im Zentrum des Sahelstaates spielte eine wichtige Rolle im sogenannten Krieg gegen den Terror der USA, der Washington als Vorwand diente, auch in Afrika verstärkt militärisch Fuß zu fassen.
In einer gemeinsamen Erklärung der Verteidigungsministerien der USA und des Niger wird festgehalten: „Der nigrische Luftwaffenstützpunkt 201 in der Nähe von Agadez im Zentrum von Niger wurde von den Vereinigten Staaten verbessert, um die verstärkte Verteidigungszusammenarbeit mit den nigrischen Streitkräften und die regionalen Bemühungen zur Terrorismusbekämpfung zu unterstützen.“ Aufgrund seiner geografischen Lage ist der Luftwaffenstützpunkt Agadez für die Kontrolle Westafrikas von besonderer Bedeutung.
Der Abzug der USA – man kann auch von einem Rauswurf sprechen – zeichnete sich nach dem Militärputsch Ende Juli 2023 ab. Die Junta unter Abdourahamane Tiani steht auf Distanz zum Westen und sucht die Annäherung an Russland. Im Frühjahr kam es zur Entsendung russischer Soldaten in den Luftwaffenstützpunkt 201 in Agadez, wo sie von den US-Soldaten räumlich getrennt untergebracht waren.
Die Militärregierung in Niamey will sich offenkundig nicht von Washington instrumentalisieren lassen. Die US-Denkfabrik Quincy Institute for Resonsible Statecraft weist darauf hin, dass der Versuch einer US-Delegation im März, dem russischen Einfluss im Niger entgegenzuwirken, die Junta weiter dazu veranlasst hat, Beziehungen zu Russland zu suchen.