Kein Interesse an freiem Diskurs
Auch wenn das Lob eines Lehrlings dem Meister vermutlich nicht geradezu schmeicheln dürfte: Lothar Höbelt ist wahrlich eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Weder benötigt er elendslange Zusammenstellungen, noch wirre Skripten. Er tritt ans Pult, erhebt seine Stimme und man hört gebannt zu. Seine facettenreichen historischen Kenntnisse, angereichert mit eine Prise britischen Humors – oder sagen wir: Sarkasmus – sind weit er über seine Hörerkreise hinaus begehrt. Weil sie das erreichen, was manch anderer gerne anstrebt: Eine amüsant-spannende Vermittlung des Stoffes.
Noch dazu ist Höbelt äußerst fleißig: Kaum ein zweiter Historiker publiziert so zahlriech und so geschliffen wie Höbelt. Mit fachlichen Argumenten kommen seine Gegner als nicht gegen ihn an. Daher versucht man’s nun anders:
Die ÖH – eine mit Studentengebühren zwangsfinanzierte linke Organisation – „deckte nun auf“, dass Höbelt bei einer Veranstaltung des Freiheitlichen Akademikerverband Steiermark (FAV) auftritt. Gott, wie entsetzlich! Auch das IfS, das Institut für Staatspolitik, sei daran beteiligt. Jenes IfS, das nicht einmal vom linken Internetlexikon „Wikipedia“ als „rechtsextrem“ eingestuft wird – und das soll was heißen! In paar Schrittchen weiter geht in der Beurteilung – wie könnte es anders sein – das DÖW, das „Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes“, das in Österreich offenbar die Deutungshoheit über politische Kategorisierungen genießt.
Ein ganz gewöhnlicher Vortrag also, der nun mithilfe des „Standards“ kampagnisiert wurde. So polterte Jasmin Chalendi vom VSStÖ dort lautstark, es sei „eine Schande für eine österreichische Universität, Rechtsextreme anzustellen“. Von Meinungsfreiheit, von freiem Diskurs und von Tolerenz scheint die Dame bislang wenig bis gar nichts gehört zu haben. Die FPÖ ortete in der Forderung jedenfalls „Meinungsfaschismus“.
[Autor: A.L. Bild: ZZ-Archiv Lizenz: –]