Autor: B.T. Bild: Wikipedia Lizenz: public domain
Lieferungen an Ukraine würden künftige Einsatzfähigkeit des US-Militärs beeinträchtigen
In Forderungen erheben ist Wolodimir Selenski Weltmeister. Allerdings stößt der ukrainische Präsident immer wieder an seine Grenzen. Beispielsweise, weil die USA selbst nicht genug der gewünschten Waffen besitzen. Wie das für gewöhnlich gut informierte Magazin „Politico“ berichtet, hat die Biden-Regierung ihrem ukrainischen Gegenüber mitgeteilt, dass sie keine der gewünschten Langstreckenraketen vom Typ ATACMS liefern werden.
Diese Entscheidung hat zwei Gründen: Erstens fürchtet Washington, dass die Ukraine diese Langstreckenraketen, die eine Reichweite von 190 Kilometer haben, ins russische Kernland schießen könnte. Damit wäre für Moskau eine rote Linie überschritten und es droht eine gefährliche Eskalation des Konflikts.
Der zweite Grund liegt darin, dass die USA schlichtweg nicht genug ATACMS-Raketen besitzen, um welche an Kiew abgeben zu können: „Die USA sind besorgt, dass sie nicht genug für sich selbst hätten. Bei jüngsten Treffen im Pentagon sagten US-Beamte den Vertretern Kiews, dass es keine taktischen Raketensysteme der Armee habe, so vier Personen mit Kenntnis der Gespräche. Die Verlegung von ATACMS auf das Schlachtfeld in Osteuropa würde Amerikas Vorräte schrumpfen lassen und die Bereitschaft des US-Militärs für einen zukünftigen Kampf beeinträchtigen, sagten die Leute“, schreibt „Politico“.
Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten rund 4.000 ATACMS-Raketen in verschiedenen Konfigurationen hergestellt. Einige dieser Langstreckenraketen wurden an US-Verbündete verkauft, und rund 600 wurden von den US-Streitkräften während des Golfkriegs und des Irakkriegs abgefeuert.