HMS Britannica machte vor dreieinhalb Jahren die Leinen los. Sie musste Riffe, Untiefen, Stürme, Meutereien überdauern. Eine Sturmfahrt mit zahllosen Feindberührungen, die den Altvorderen des seefahrenden Volkes zur Ehre gereicht. Und jedesmal, wenn der Heimathafen durch die Ferngläser in Sichtweite erschien, schlug ein eines neues ungerechtes sowie grausames Schicksal zu. Eine erneute Meuterei. Eine erneuter Sturm. Ein erneutes Riff. Eine erneute Untiefe.
Odysseus gleich. Nach ebenso entbehrungsreicher wie verlustreicher Belagerung des Feindes, welcher Dank Duldensstärke sowie List in die Knie gezwungen werden konnte, blieben die Früchte des Sieges außer Reichweite. Verwehrt durch Schicksal und Neidhaftigkeit in den eigenen Reihen.
Frau und Kind ersehnten die Heimkehr des siegreichen Heroen. Besagter musste auf einer Irrfahrt den Göttern, den Versuchungen sowie ungeheuerlichen Gefahren wie Zyklopen, Skylla und Charybdis trotzen.
Kitschig. Übertrieben. Unangemessen. So urteilt der abgebrühte Bobo, welcher angesichts der HMS Victory, angesichts des Trafalgar Square, angesichts des Churchill-Monuments vor Westminster nicht in Ehrfurcht vor der Historie der Altvorderen erstarrt, sondern gelangweilt gähnt. Oder eines der größten Imperien der Menschheitsgeschichte nicht an den unglaublichen zivilisatorischen Leistungen misst, sondern mittels falscher Maßstäbe Rassismus, Kriegsverbrechen und Ausbeutung hineininterpretiert.
Kitschig? Natürlich. Übertrieben? Etwas. Unangemessen? Keineswegs.
Heroen brauchen Pathos. Unsere postheroische Gesellschaft hat es zustande gebracht, dass Männer und Frauen, die in Streitkräften sowie Polizei dienen, nicht mehr von dem Mythos umgeben werden dürfen, welcher ihnen zusteht.
Stattdessen werden junge Mädchen und junge Damen, die in ihrem Leben noch nichts außerordentliches, außergewöhnliches oder bemerkenswertes geleistet haben, zu Ikonen und profanen Messiassen hochstilisiert bzw. hochhysterisiert. Ein Bekenntnis zu Gott, Vaterland und Familie erscheint peinlich. Ein Bekenntnis zu Greta, Luisa, Carola, Annalena und Co. erscheint tapfer und weise.
Pathos wird vom Martialischen gereinigt und im Anschluss infantilisiert.
Man kann es nicht oft genug betonen, dass es nicht die Schuld besagter junger Mädchen bzw. junger Damen ist, sondern Bestandteil einer propagandistischen Meisterleistung. Mit der Absicht der Errichtung eines autoritären, kollektivistischen Systems.
Daher ist der Brexit Bestandteil eines Widerstandskampfes gegen Globalismus, Internationalismus sowie scheinbar sanfter Bevormundung.
Daher richten sich die Augen aller freiheitsliebenden Patrioten, Souveränisten sowie Vernunftbegabten auf die britischen Inseln.
Wird das Vereinigte Königreich nach Ludwig XIV., Napoleon, Hitler und dem Kommunismus erneut standhalten? Als Leuchtturm der Freiheit, der Vernunft sowie als Hoffnungsträger.
Wen Sir Francis Drake, Lord Nelson, Trafalgar, Duke of Wellington, Waterloo, Zulu sowie Churchill kalt lassen, wird diese Zeilen nicht verstehen. Er wird sich an EU, Brüssel, Juncker, Merkel, Macron, Greta, Exctinction Rebellion etc. erwärmen. Dem Charme von Plattenbauten, Trabant und Warteschlangen vor leeren Regalen erliegend.
Der Begriff historisch wird neuerdings bewusst inflationär verwendet. Jede EU-Wahl, jede Parlamentswahl, jede Regionalwahl etc. wird historisch hysterisiert. Wenn alles historisch ist, kann das tatsächlich Historische schwerer erkannt werden.
In jeden Fall ist die Unterhauswahl am 12.12.2019. wahrhaft historisch. Sie kann sich einreihen in Churchills Ernennung zum Premierminister sowie Thatchers Wahl bzw. Wiederwahlen. Und sie kann das historische Ergebnis der Abstimmung von 2016 endgültig und endlich einem glücklichen Ende zuführen. Die Untertanen Ihrer Majestät sind sich dessen bewusst. Und sie werden sich selbst, ihre Kinder, ihre Enkelkinder sowie zahllosen europäischen Patrioten treu bleiben.
Der 12.12.2019 wird nicht der Anfang vom Ende, sondern das Ende des Anfangs. Der Anfang war das Referendum. Im Anschluss an das Ende des Anfangs folgen selbstbestimmte Verhandlungen sowie eine Restauration alter Größe.
Der große Kommunikator Ronald Reagan ist niemals davor zurückgeschreckt, Bilder aus der Populärkultur zu entlehnen. Auch wenn die linken Intellektuellen die Nase rümpften.
Daher sei zum Abschluss an „Master and Commander“ erinnert. Lucky Jack schwört die Mannschaft auf das entscheidende Gefecht gegen eine weit überlegene französische Fregatte ein: Wollt Ihr eine Guillotine auf dem Piccadilly? Nein! Wollt Ihr das Eure Kinder die Marseillaise singen? Nein! Wollt Ihr, dass dieser Lump Napoleon Euer König wird? Nein!
Dieses Schiff hier ist England. HMS Britannica muss nur noch ein Riff umschiffen.
Ceterum censeo: We shall never surrender!
[Autor: G.B. Bild: www.wikipedia.org/Nikolai Karaneschev Lizenz: CC BY 3.0]