WHO als gesundheitspolitische Kominform
Die WHO veröffentlicht einen Bericht mit Kritik an einem Medikament, welches vom amerikanischen Unternehmen Gilead mit Sitz in Kalifornien vorangetrieben wird. Das Medikament ist weitaus weniger vielversprechend, als es die Amerikaner darstellen. Grundlage für den Bericht der WHO sind kritische Stimmen aus China. Zu wenige Fallzahlen. Zu geringe Testungen. Keine verlässliche Evidenz.
Nach einigen Stunden musste die WHO den kritischen Bericht von ihrer Homepage zurückziehen. Mehr oder weniger offiziell wurden die Missstimmungen zwischen den USA sowie China für besagten Vorfall verantwortlich gemacht.
Ohne ein Virologe zu sein oder sich in die konkreten Statistiken eingelesen zu haben, wird aus besagtem Vorfall eines klar: Zwischen dem Westen und China herrscht ein quasi-hybrider Krieg. Schauplatz sind die WHO, die Spitäler, die Labore, die Pharmaunternehmen wie die Medien und sonstige Informationskanäle.
Wer jetzt noch Vertrauen in die WHO hat, handelt aus Naivität, Fahrlässigkeit oder politischen Gründen. Oder einer entsprechenden Kombination.
Ähnliches gilt für Haltungen gegenüber der Volksrepublik China, dessen Organ die WHO ist. Sozusagen eine gesundheitspolitische Kominform. Diesmal mitfinanziert durch den Westen. Noch.
Zwangsgebührenfinanzierte Staatssender wie der ORF sind bereits dazu übergegangen, die Erwähnung der WHO zu vermeiden und stattdessen die Dachorganisation UNO vorzuschieben. Welche über mehr Vertrauen verfügen soll, was ebenso unerklärlich ist.
Sogar der französische „Figaro“ schreibt von einem Kalten Krieg zwischen den USA und China. Auch demokratische Politiker bzw. Mainstreammedien in den USA beginnen mit Kritik an China. Zeitversetzt und zurückhaltender, jedoch unüberhörbar wie -sehbar.
Mitten im heraufdräuenden Konflikt zwischen dem Westen und China – horribile dictu prognostiziert durch Samuel P. Huntington – lässt die deutsche Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer eine Bombe platzen. Sie habe den amerikanischen Amtskollegen Esper darüber informiert, dass die Luftwaffe der Bundeswehr beabsichtige, das Mehrzweckkampflugzeug Tornado durch 45 F-18 Super Hornet zu ersetzen. Davon sollen 15 Stück Growler der elektronischen Kampfführung in der Luft der Tornado ECR nachfolgen.
Man muss kein Experte sein, um sich auszumalen, was in der Folge an Debatten losgetreten wurde. Vor zwei kritisierten bereits zwei Generäle der deutschen Luftwaffe, dass die amerikanische F-35 aus dem Bewerbungsverfahren für die Tornadonachfolge gekippt wurde. Aus politischen Gründen. Der ehemalige SPD-Finanzsenator von Berlin, Thilo Sarrazin, erklärte in einem Kommentar für die „Weltwoche“, dass es in Berlin an Politik aus einem Guss mangele. Wenn die USA das Handelsbilanzdefizit kritisieren, die geringen Ausgaben unterhalb der NATO-Verpflichtungen und die Luftwaffe der Bundeswehr amerikanische Kampfflugzeuge zur Schließung von Kapazitätslücken beschaffen könne, welche europäische bzw. deutsche Produkte derzeit nicht ausreichend erfüllen könnten, wäre es ein Streich mit dem mehrere Fliegen erwischt werden könnten.
Zwei Jahre später entscheidet sich die Bundesministerin der Verteidigung für das andere amerikanische Produkt. Älter wie günstiger. Wäre der Eurofighter rasch genug für die ausgeschriebenen Anforderungen verfügbar gewesen, darf man im Hinblick auf die Entscheidung keinen Zweifel hegen.
Es geht um das rasche wie unerkannte Eindringen in den feindlichen Luftraum in geringer Flughöhe sowie um elektronische Kampfführung in der Luft. Also dem Stören feindlicher Luftabwehrstellungen, Radaranlagen wie der Bekämpfung eben dieser durch entsprechende Waffen. Hinzu kommt die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der nuklearen Teilhabe. Sprich: Amerikanische Nuklearwaffen tief in das Gebiet des Feindes zu tragen.
All diese rationalen, effizienten, taktischen wie strategischen Erwägungen wurden in der aktuellen, ökonomischen wie gesundheitspolitischen Lage publik.
Die Reaktionen der Linken sind ebenso vorhersehbar wie falsch wie wirksam. Amerikanische Bomber kaufen. Jetzt. Um amerikanische Atombomben abwerfen zu können. Jetzt. Ausgerechnet jetzt.
Dass die neutrale Schweiz und das bündnisfreie Finnland F-18 fliegen spielt keine Rolle. Dass die Luftwaffe der Bundeswehr F-104 Starfighter und F-4 Phantom im Dienst hatte spielt keine Rolle.
Der Rest ist Geschichte. Wie lange Kramp-Karrenbauer im Amt verbleibt. Wie lange die Tornados weiterfliegen müssen. Wie lange Deutschland ein Teil des Westens bleibt. Oder Kramp-Karrenbauer wollte die Tornado-Nachfolge endgültig politisch abstechen. Mitsamt der nuklearen Teilhabe. Die sogar der FDP ein Dorn im Auge geworden ist. Taktisch geschickt. Strategisch Bündnisverrat.
Der Verfasser dieser Zeilen möchte mit einem humorvollen Aspekt enden. Oder es zumindest versuchen. In Wien wurde eine Demonstration gegen die Coronavirus-Maßnahmen durch die Polizei aufgelöst. Die Protestanten hatten leider den Sicherheitsabstand nicht eingehalten. Außerdem befanden sich Personen mit zweifelhaften Ruf darunter. Beides wäre unter Berücksichtigung alltäglicher Umgangsformen vermeidbar gewesen. Möglicherweise war auch hier ein Doppelspiel oder ein trojanisches Pferd am Werk.
[Autor: G.B. Bild: Wikipedia/Yann Forget Lizenz: ]