Autor: A.R.
Die rumänische Präsidentschaftswahl liefert ein klares Signal: George Simion, Vorsitzender der patriotischen Partei AUR, hat mit 40 Prozent der Stimmen einen deutlichen Sieg in der ersten Runde eingefahren – doppelt so viele wie der zweitplatzierte parteilose Bürgermeister von Bukarest, Nicusor Dan, der 20,9 Prozent erreichte. Knapp dahinter rangiert der sozialistische Regierungskandidat Crin Antonescu mit 20,3 Prozent – er gestand seine Niederlage bereits ein.
Die Wahl gilt als Neuauflage der annullierten Präsidentschaftswahl vom Vorjahr, bei dem der rechte Favorit Călin Georgescu kurz vor der Stichwahl ausgeschlossen wurde – angeblich wegen russischer Einflussnahme via TikTok. Georgescu wurde zwischenzeitlich verhaftet, später freigelassen. Viele Rumänen sehen darin eine politische Intrige.
Simion ließ sich davon nicht beirren: Im Schulterschluss mit Georgescu trat er im Wahlkampf auf – gemeinsam gaben sie ihre Stimmen ab. Simion kündigte an, Georgescu zum Ministerpräsidenten machen zu wollen. Eine Kampfansage an die EU-Mehrheit, die Georgescu am liebsten aus dem Verkehr gezogen sähe.
Brisant: Simions AUR ist im EU-Parlament Teil der EKR-Fraktion – jener Gruppe, der auch Italiens Regierungspartei Fratelli d’Italia angehört. Putins Nähe sieht man in Brüssel gern – aber bitte nur bei Oligarchen-Geschäften, nicht bei wahlstarken Gegnern.