Autor: B.T.
Vize-Generaldirektorin des IWF sieht Fragmentierung des Weltwährungssystems kommen
Immer deutlicher wird, dass sich die USA mit ihrer Sanktionswut gegen Russland ins eigene Knie schießen. Denn die Sanktionen gegen Russland könnten die Dominanz des US-Dollars zu untergraben, sagte Gita Gopinath der „Financial Times“. Die Dame ist keine russophile Putin-Versteherin, sondern stellvertretende Generaldirektorin des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Gopinath sagte der Zeitung, die weitreichenden Finanzsanktionen westlicher Staaten einschließlich der Beschränkungen für die russische Notenbank könnten das Entstehen kleiner Währungsblöcke fördern, die auf dem Handel zwischen einzelnen Ländergruppen basieren. „Der Dollar würde auch in einer solchen Situation die wichtigste Weltwährung bleiben, aber eine Fragmentierung auf kleinerer Ebene ist durchaus möglich. Wir sehen das bereits bei einigen Ländern, die die Währung, in der sie für den Handel bezahlt werden, neu aushandeln“, führte sie näher aus.
Die stellvertretende IWF-Generaldirektorin sagte des Weiteren, dass die stärkere Verwendung anderer Währungen im Welthandel zu einer weiteren Diversifizierung der von den nationalen Zentralbanken gehaltenen Reserven führen würde: „Die Länder neigen dazu, Reserven in den Währungen anzuhäufen, mit denen sie mit dem Rest der Welt Handel treiben und in denen sie sich vom Rest der Welt Geld leihen, so dass sich langsam ein Trend abzeichnen könnte, dass andere Währungen eine größere Rolle [bei den Reserven] spielen.“
Gopinath wies darauf hin, dass der Anteil des Dollars an den internationalen Währungsreserven in den letzten zwei Jahrzehnten von 70 Prozent auf 60 Prozent gesunken sei, da andere Handelswährungen, allen voran der australische Dollar, auf den Plan getreten seien.