Russland und der Bitcoin: Abschaffen oder Regulieren?

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Autor: A.T. Bild: Wikipedia/voytek pavlik Lizenz: CC0


Laut Regierungsanalysten könnte Moskau mit Regulierung und harten Steuern bis zu 1 Billion Rubel (13 Milliarden US-Dollar) Jährlich einnehmen.

Der Bericht wurde im Rahmen einer intensiven Debatte über den Umgang mit Kryptowährungen veröffentlicht. Einige sprechen sich allerdings auch dafür aus, die digitale Währung komplett zu verbieten. Das hätte für den Kryptomarkt vermutlich verheerende Auswirkungen.

Das amerikanische Wirtschaftsmagazin „Bloomberg“ veröffentlichte einen Artikel, in dem klar hervorgeht, dass der Kreml den russischen Kryptowährungsmarkt auf mehr als 16,5 Billionen Rubel (214 Milliarden US-Dollar) geschätzt hat. Das entspreche etwa 12 % des Gesamtwerts der globalen Kryptomarktkapitalisierung. Die russische Zentralbank schätzte den Wert indes nur auf 5 Mrd. USD.

Trotz allem wäre der Ausstieg Russlands ein kritisches Zeichen für den Kryptomarkt weltweit. Nicht nur weil ein Großteil einfach wegbrechen würde, sondern auch weil eine darauffolgenden Kettenreaktion nicht auszuschließen wäre. Russlands Verbündeter China debattierte beispielsweise ebenfalls über eine Abschaffung der verschlüsselten Bezahlmöglichkeit.

Forciert wird die Abschaffung – ohne Überraschung – von der russischen Zentralbank. Das Hauptargument der Regulierungsbehörde ist die bekannte Tatsache, dass die Ausgabe, der Umlauf, der Austausch und der Handel mit Kryptowährungen verboten werden sollten, um zu verhindern, dass sie für kriminelle Zwecke wie Betrug und Geldwäsche verwendet werden kann.

Das Finanzministerium sowie andere Regierungsinstitutionen lehnten die Abschaffung bisher ab. Anstelle dessen wurde vorgeschlagen, Vorschriften einzuführen, die der Regierung eine stärkere Kontrolle über die Transaktionen ermöglichen würden. Aus ihrer Sicht sei ein Verbot praktisch unmöglich umzusetzen.

Putin selbst unterzeichnete 2020 ein Gesetz, das Kryptowährungen seit Januar 2021 legalisierte und folglich erlaubt, virtuelle Vermögenswerte mit physischen gleichzustellen. Das neue Gesetz holte digitale Währungen wie Bitcoin aus einer unregulierten „Grauzone“ heraus, machte sie aber bisher nicht als Zahlungsmittel legal.

Weiters ist bekannt, dass Russland hinter den USA und Kasachstan der drittgrößte „Bitcoin-Miner“ (gemeint: Erzeuger) der Welt ist. Ein kompletter Austieg anstelle einer wertschaffenden Regulierung ist aufgrund der genannten Tatsachen eher auszuschließen. Auch weil der Erfinder der zweitgrößten und vielversprechensten Kryptowährung (Etherium), Vitalik Buterin, selbst aus Russland stammt.

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