Autor: W.T. Bild (links): Wikipedia/
Eine schwarze Ministerin hinter Gittern, ein grüner tritt zurück. Das hat es in Österreich noch nicht gegeben.
Man stelle sich vor, und das wäre in einem Staat wie Österreich gar nicht so unmöglich, die beiden Skandale um Mückstein und Sophie Karmasin hingen zusammen.
Mückstein erklärte zu einer Zeit seinen „Rücktritt“ als die ehemalige Familienministerin Sophie Karmasin gerade einmal in Untersuchungshaft genommen wurde.
Was wäre, und die hier aufgestellte Vermutung gründet sich nicht auf besseres Wissen, sondern auf die spezielle Situation in Österreich mit zwei ungleichen Partnern in der Regierung und ein bisschen Kombinationsgabe.
Mückstein, der just zu einem Zeitpunkt wegen „psychischer Überlastung“ zurücktritt als das leidige Corona-Thema praktisch vom Ukraine-Krieg medial völlig zugedeckt ist. Karmasin, die im ÖVP Inseratenskandal des Sebastian Kurz mit dessen Kampf gegen Mitterlehner im Rampenlicht stand, wird sogar verhaftet.
Wenn das nicht ein abgekartetes Spiel ist? Mückstein hat mit seinem tollpatschigen Verhalten die Regierung in den Umfragen immer mehr in die Tiefe gezogen. Es wäre daher nicht überraschend, wenn die ÖVP hier auf einen Regierungswechsel gedrängt hätte.
Mit ihrer Machtgeilheit würden die Grünen natürlich alles tun, um an der Regierung zu bleiben und haben daher auch bei dieser Personalentscheidung mitgespielt. Ganz kampflos wollten sie das Terrain aber nicht räumen und haben daher die Karte Karmasin gezogen. Ein Leichtes für das von ihnen kontrollierte Ressort. Zwar ist es nur die Untersuchungshaft und die führt bekanntlich nach 48 Stunden in den meisten Fällen zur Freilassung, aber mit der Verhaftung konnte die ÖVP wieder einmal ordentlich angepatzt werden.
Ein Gedankenspiel sicher, aber eines, das so gut zur verkorksten Situation in Österreich mit seiner erbärmlich schwachen Regierung passt.