Athleten mit großer Leidenschaft für Black Lives Matters und soziale Gerechtigkeit auf Twitter schweigen angesichts der kommenden Olympiade in Peking über innenpolitische Verbrechen.
Es war der große Hype rund um “Black Lives Matters”, der viele Sportler und Prominente dazu veranlasste, auf den sozialen Medien ihre neuentdeckte Rolle als Kämpfer für soziale Gerechtigkeit auszuleben.
Polizeigewalt, vermeintliche Unterdrückung von schwarzen und dunkelhäutigen Minderheiten in den USA und weiße Privilegien im Land der Freiheit – das waren die Themen, zu denen berühmte Athleten wie die US-Amerikaner LeBron James, Serena Williams und die japanische Sportlerin Naomi Osaka pathosschwere Kommentare in den sozialen Medien veröffentlichten.
Geht es um die Innenpolitik Chinas mitsamt ihren Menschenrechtsverletzungen gegenüber politischen Gegnern und religiösen sowie ethnischen Minderheiten, herrscht Schweigen im Blätterwalde.
Das sieht auch Hidetoshi Ishii so. Er ist ein wesentlicher Anführer der Boykott-Bewegung rund um die Olympischen Spiele 2022. Als Vizepräsident eines Zusammenschlusses aus 150 Vereinen für den Boykott der Spiele in Peking sieht er vor allem Doppelstandards bei politisch aktiven Athleten als Problem. Diese sorgen dafür, dass prominenter Widerstand gegen die Kommunistische Partei in den sozialen Medien fast gänzlich ausbleibt.
Dennoch: Mit den Mega-Themen Covid-19 und der Verfolgung der Uiguren ist die Vorfreude auf die Spiele in Peking vielerorts gedämpft. Meinungsumfragen zufolge im nahen Japan, aber auch in anderen Teilen der Welt so.