Autor: A.R. Bild: Wikipedia/Heinrich-Böll-Stiftung Lizenz: CC BY-SA 2.0
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte den USA, dass Deutschland die Lieferung von Panzern nicht genehmigen werde, solange die USA nicht bereit seien, ihre eigenen Panzer einzusetzen.
Der Diskussionen fanden auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz) statt und wurden als sehr respektvoll bezeichnet. Die Kluft zwischen Washington und Berlin in Bezug auf den Panzer-Deal war aber deutlich zu spüren.
Die 12 anwesenden amerikanischen Politiker, darunter die Senatoren Chris Coons, Joe Manchin und Maria Cantwell, waren von Scholz‘ Äußerung überrascht. In seiner Rede in Davos hatte Scholz eine Art Vereinbarung mit den USA angedeutet und gesagt, dass Deutschland mit anderen, insbesondere den USA, bei der Verteidigung der ukrainischen Unabhängigkeit und Souveränität zusammenarbeitet.
Kiew hatte im Vorfeld den Westen um die Entsendung moderner Kampfpanzer im Rahmen einer zu erwartenden Frühjahrsoffensive Russlands gebeten. Mehrere europäische Länder verfügen über Leopard-Panzer aus deutscher Produktion, dürfen diese aber ohne die Zustimmung aus Berlin nicht entsenden. Colin Kahl, der oberste politische Beamte des Pentagon, lobte Berlin für seine bisherigen Beiträge zum Kampf und wies darauf hin, dass die USA eine „Patriot-Batterie“ und ihre Marder-Schützenpanzer geliefert habe. Er sagte jedoch, dass man sich keine Sorgen darüber machen sollte, das einzige Land zu sein, das Panzer zur Verfügung stellt, und verwies darauf, dass Großbritannien seine Challenger-2-Panzer ebenfalls entsendet hat.
Amerikanische Politiker, die nicht in Davos anwesend sind, sind über die deutsche Entscheidung verärgert. Senator Lindsey Graham forderte die Regierung Biden auf, sofort M1 Abrams-Panzer in die Ukraine zu schicken, da dann Deutschland gezwungen wäre, grünes Licht für die Leopards zu geben.
Der Krieg in der Ukraine tritt in eine neue Phase ein, in der die Russen Schützengräben ausheben, Minen verlegen und ihre Frontlinien verstärken. Um diese Verteidigungslinien zu durchbrechen, müssen die ukrainischen Streitkräfte die gegnerischen Einheiten gezielt angreifen und dabei eine Kombination aus Artillerie, Panzern, gepanzerten Fahrzeugen und Infanterie einsetzen.