Die Kaiserin von Indien, Viktoria I., könnte nicht stolzer sein. Die Repräsentanten der Erben des Empire wurden mit sämtlichen erdenklichen Ehren empfangen. Der Korso des US-Präsidenten Trump wurde von zahllosen Schaulustigen frenetisch bejubelt.
Im Cricket-Stadium angelangt, welches 100.000 Zuschauer fasst – ganz Commonwealth-Style – hielten Premierminister Modi und Präsident Trump ihre Reden, in welchen die strategische Partnerschaft und die freundlichen Beziehungen zwischen dem bevölkerungsmäßig zweitgrößten und drittgrößten Land beschworen wurden.
Indien hat in den letzten Jahrzehnten mehrere Grenzkriege gegen China ausgefochten. Die größte strategische Herausforderung liegt quasi direkt vor der Haustür.
Man muss schon lange in den Archiven suchen, um einen derart herzlichen Empfang für einen US-Präsidenten im Ausland zu finden. Obama 2008 vor der Berliner Siegessäule. Aber das war kurz vor der Wahl. Und nachdem der Drohnenkrieg und der Afghanistaneinsatz ausgeweitet wurden, mussten auch die Obama-trunkenen Linken in Deutschland ebenso wie ihr vermeintlicher Heilsbringer und Friedensnobelpreisträger selbst die Realität der Weltpolitik anerkennen.
Reagan in West-Berlin: „Mr. Gorbatschow, tear down this wall.“(„Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer nieder.“) Kennedy. Wieder West-Berlin: „Ich bin ein Berliner.“
Aber West-Berlin war Frontstadt im Kalten Krieg. Ohne amerikanische Truppen und Sicherheitsgarantien mitten im Ostblock nicht zu halten. Da weiß man, was man dem Anführer der freien Welt schuldig ist.
In diesem Sinne hatte Onkel Donald auch allerhand nette Mitbringsel im Gepäck. 24 Seahawk-Hubschrauber, Hellfire-Raketen, Optionen auf Apache-Kampfhubschrauber sowie Luftverteidigungssysteme. Umfang: 3 Milliarden Dollar.
Kurzer Blick zurück nach Europa. Die Bundeswehruniversität Hamburg, benannt nach dem Wehrmachtsoffizier und Verteidigungsminister Helmut Schmidt, erarbeitete im Auftrag von Greenpeace ein Gutachten. Demgemäß verstößt das Rüstungsexportabkommen zwischen Frankreich und Deutschland gegen Beschlüsse des Bundestages. Somit könnten die zukünftigen Rüstungsprojekte zu Ladenhütern avancieren. Die geplanten gemeinsamen Nachfolger für Rafale und Eurofighter sowie für Leopard II und Leclerc-Panzer könnten beispielsweise nicht nach Saudi-Arabien, Ägypten oder Indonesien exportiert werden.
Möglicherweise mit ein Grund, warum sich die Briten davor hüten, sich an den deutsch-französischen Projekten zu beteiligen…
[Autor: G.B. Bild: www.flickr.com/The White House Lizenz: –]