Autor: A.T. Bild: Wikipedia/
Während Großkonzerne 100.000 Euro in der Steuererklärung „vergessen“ melden können, fordert der Staat „jeden Cent“ von Kleinunternehmen zurück.
Klein- und Kleinstunternehmer, die seit zwei Jahren um das wirtschaftliche Überleben und den Erhalt von Arbeitsplätzen kämpfen, müssten mit der vollen Härte der Behörden rechnen, wenn sie COVID-19-Hilfen bezogen haben und ihnen ein Verstoß gegen die überwiegend evidenzbefreiten COVID-19-Maßnahmen nachgewiesen werde, erklärte der der freiheitliche Finanzsprecher MMag. DDr. Hubert Fuchs die massive Ungleichbehandlung des COVID-19-Compliance-Gesetzes.
„Diese dann fälligen Rückzahlungen treten sogar rückwirkend per 1. November 2021 in Kraft. Ganz anders bei Großkonzernen, die während der Pandemie gegen Steuergesetze verstoßen haben. Sie können rückwirkend nicht belangt werden. Die schwarz-grüne Bundesregierung hat das als rechtlich nicht möglich bezeichnet. Aber bei den Kleinunternehmern ist es offenbar kein Problem. Frei nach dem Motto: Auf die Kleinen losgehen, aber die Großen laufen lassen. Das ist eine Ungerechtigkeit!“, so Fuchs.
Wie ungerecht die Behandlung durch die Regierung erfolgt, sehe man auch daran, dass eine Bagatell- beziehungsweise Toleranzgrenze eingezogen worden sei. Sofern ein Großkonzern eine Offenlegung in der Körperschaftsteuererklärung vergisst, gilt der Unternehmer trotzdem als steuerehrlich, wenn die „vergessenen“ Zinsen beziehungsweise Lizenzgebühren den Betrag von 100.000 Euro nicht überschreiten.
„Dem Klein- und Kleinstunternehmer streicht man beim kleinsten Verstoß gegen das evidenzbefreite COVID-19-Regime die erhaltenen COVID-19-Hilfen, bei Großkonzernen toleriert man aber falsche Angaben in der Steuererklärung – und das bis zu einer Toleranzgrenze von 100.000 Euro. Das ist weder verhältnismäßig noch gerecht, Herr Finanzminister!“, appelliert der freiheitliche Finanzsprecher.
Fuchs bringt dazu ein aktuelles Beispiel. Die zur deutschen Lufthansa gehörende Fluggesellschaft „Eurowings“ kündigte die Gründung einer Tochtergesellschaft in der Steueroase Malta an. Noch heuer sollen Flugzeuge und Besatzungen vom bisherigen Firmensitz in Wien nach Malta übersiedeln.
„Ist das der Dank für die hunderten Millionen Euro an COVID-Hilfen, die der Lufthansa-Konzern vom Staat erhalten hat? Wo sind hier die Konsequenzen oder das Verlangen auf Rückzahlung der Hilfen? Schließlich wurden diese nur gewährt, um Jobs in Österreich zu erhalten“, fragte und betonte Fuchs abschließend.