Russland warnt die Ukraine und die NATO vor einer Eskalation der Krise. Indes redet das Strategische Kommando der USA vom baldigem „Einsatz von Atomwaffen“.
Wie das russische Außenministerium mitteilte, werden militärische Vorbereitungen getroffen. Angesichts der wachsenden Spannungen soll die Ukraine ein Gesetz für eine vereinfachte Einberufung von Reservisten in Kraft setzen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete das Gesetz am Mittwoch. Der Entwurf wurde bereits im März vom Parlament verabschiedet.
„Dies wird es ermöglichen, die militärischen Einheiten aller Streitkräfte schnell mit Reservisten aufzustocken und damit ihre Kampfkraft bei militärischen Aggressionen deutlich zu erhöhen“, erklärte das Präsidialamt.
Außerdem wurden rund 60 Personen von ukrainischen Sicherheitskräften festgenommen. Die Verdächtigen werden beschuldigt, in der ostukrainischen Stadt Charkiw pro-russische Demonstrationen initiieren zu haben. Deren Intention war es angeblich die ukrainische Bevölkerung aus der Reserve zu locken, um die Lage zu destabilisieren. Das erklärte der ukrainische Staatssicherheitsdienst (SBU) ebenfalls am heutigen Mittwoch. Die versuchte Eskalation sollte wiederum den Russen als Rechtfertigung dienen, gegen die Ukraine vorzugehen. Weiters wird Russland vorgeworfen einen massiven und „provokativen“ Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ostukraine unternommen zu haben.
Seit dem Maidan-Putsch (2014) tobt ein bedrohlicher Konflikt zwischen den beiden Ländern. Die Aggressionen wurden zudem von Ex-Präsident Obama und der NATO befeuert, die seitdem auch anhalten. Immer wieder provozieren die USA und die NATO Russland mit militärischen Übungen knapp vor oder auch innerhalb der Grenzen.
Nach weiteren diplomatischen Eskalationen zwischen der USA und Russland, erklärte nun das Strategische Kommando der USA: „Das Spektrum der heutigen Konflikte ist weder linear noch vorhersehbar. Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass ein Konflikt zu Bedingungen führt, die einen Gegner sehr schnell dazu bringen könnten, den Einsatz von Atomwaffen als die am wenigsten schlechte Option zu betrachten.“, so der Kommandeur Charles Richard, der den jährlichen Bericht dem Kongress und dem Senat diese Woche vorstellen wird.
Außerdem befürchten die Amerikaner das Einschreiten des russischen Verbündeten China, über den keine genauen Details vorliegen. Laut Richard liegen Russland und China in der Modernisierung ihrer Atomwaffen weit vor der USA. Man müsse sich auf einen „Krieg vorbereiten, der noch nie geführt wurde.
Russlands Präsident Putin warnte davor „keine roten Linien zu überschreiten“. „Wir handeln immer mit Zurückhaltung und auf bescheidene Art“, sagte Putin mit Blick auf die Konflikte mit dem Westen. Diese guten Intentionen dürften aber nicht als „Schwäche“ missverstanden werden, so der Präsident bei seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation am Mittwoch in Moskau.
[Autor: A.T. Bild: Wikipedia/ ]