Deutschland: „Vordenker der Neuen Rechten“ darf nicht Kulturamtsleiter werden
Radebeul, eine sächsische Stadt mit rund 34.000 Einwohnern, schafft es nur selten in die überregionalen Medien. Doch in diesen Tagen ist in der Bundesrepublik Deutschland öfters über Radebeul zu lesen. Und zwar über den „Skandal“ der sich dort ereignet hatte. Am 20. Mai wurde Jörg Bernig „offenbar mit den Stimmen von CDU und AfD“, wie der „Tagesspiegel“ schreibt, zum Kulturamtsleiter der Nachbarstadt von Dresden gewählt.
Daraufhin brach ein Sturm der Entrüstung der linken Antidemokraten aus, gilt doch Bernig als „Vordenker der neurechten Szene“, der in patriotischen Medien publiziert. Weil in der BRD, dem angeblich freiesten Staat, den es auf deutschem Boden gibt, nicht sein kann wann nicht sein darf, wird nun die Wahl des Kulturamtsleiters von Radebeul wiederholt. Es soll also so lange abgestimmt werden, bis das Ergebnis passt. Das ist eine Vorgehensweise, die man aus autokratisch regierten Staaten kennt.
In den Systemmedien wird die Sache freilich so dargestellt, als sei Bernig, der auch Lyriker ist, für den Posten des Kulturamtsleiters völlig unqualifiziert, weshalb es letzten Endes gälte, Schaden von Radebeul abzuwenden. So heißt es in einem Bericht des Senders MDR: „Nach heftiger überregionaler Kritik an der Wahl des neuen Kulturamtschefs hat der Radebeuler Oberbürgermeister Bert Wendsche die Notbremse gezogen. Wie er am Montagabend nach einer Sondersitzung mit dem Ältestenrat des Stadtrates mitteilte, legt er Widerspruch gegen den Stadtratsbeschluss ein. Das Gremium soll noch einmal über die Besetzung des Amtes entscheiden. Er erachte den Beschluss der nichtöffentlichen Sitzung als nachteilig für die Stadt Radebeul, so Wendsche.“
Bei der Hetze gegen Bernig besonders hervorgetan haben sich sogenannte Künstler, die sonst gerne das Wort „Toleranz“ in den Mund nehmen, allen voran der 77-jährige Jazz-Musiker Günter „Baby“ Sommer. Sommer ist auf dem Gebiet der ehemaligen DDR kein Unbekannter, da wiederholt Vorwürfe einer Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der kommunistischen Diktatur erhoben wurden. Laut linkem Internetlexikon Wikipedia wurde Sommer in den 1960er-Jahren von der Stasi als „Geheimer Mitarbeiter“ geführt, jedoch wegen mangelnder Disziplin und Unzuverlässigkeit nach fünf Jahren „zur Ablage gebracht“.
Dennoch dürfte das Verhältnis zwischen dem Musiker und der KP-Diktatur nie vollständig abgekühlt sein. 1985 erhielt Sommer den „Kunstpreis der DDR“.
[Autor: B.T. Bild: Wikipedia/ Lizenz: CC BY-SA 2.5]