„Burnout“, „ich kann nicht mehr“ oder auch nicht „hundertprozentig fit“, sind das die tatsächlichen Gründe für seinen Rücktritt oder liegt es doch am Klinsch mit Kurz und der ÖVP?
Rudolf Anschober hatte es nicht leicht. In seinem Jahr als Gesundheitsminister wurde er von allen Seiten kritisiert und lächerlich gemacht. Man merkte bereits anfangs der Krise gewisse Überforderungssymptome und mangels fachkundiger Ausbildung auch die damit einhergehende Unfähigkeit. Doch eines muss gesagt werden: Anschober stand für sich selbst gerade.
Warum also nicht das durchziehen, dass man mit vielen Steinen im Weg begonnen hatte? Klar wird man es irgendwann leid ständig alle Hoffnungsvollen zu vertrösten und nur Kritik einzustecken. Natürlich gibt es einen gewissen Druck – und das sollte für einen Minister nicht überraschend sein.
Apropos Rücktrittserklärung: Oft fiel das Wort „Danke“. Doch niemals in Richtung ÖVP, dem Kampfpartner in der Krise. Das wirft natürlich Fragen auf: War die Zusammenarbeit so schlecht? Wenn nein, wieso bedankt man sich nicht beim Koalitionspartner? Wenn doch, was ist der wirkliche Grund für ihren Rücktritt? Liegt es etwa an Kurz oder anderen ÖVPlern?
Zuletzt wurde Anschober vorgeworfen, er habe keine zusätzlichen Impfungen von BioNTech/Pfizer mehr bestellt. Wieso sollte er das tun? Liegt es vielleicht daran, dass der Herr Finanzminister den Ankauf als zu teuer empfand und lieber AstraZeneca bestellen wollte? Immerhin lag der Preis von BioNTech/Pfizer bei stolzen 12€ pro Dosis, während die AstraZeneca nur schlappe 1,78€ gekostet hatte (Stand Dezember).
Gab es daraufhin eine heftige Auseinandersetzung zwischen Anschober, Kurz und Blümel? Mussten er etwa deshalb gehen? Hat er damit etwa die grüne Regierungsbeteiligung gerettet? Warum steht er nicht auch weiterhin für die Fehler der Regierung grade?
[Autor: A.T. Bild: Wikipedia/ Lizenz: CC BY-SA 4.0]