Die linke Journaille und die Liederbücher
Der Liederbuch-„Skandal“ 2.0 ist voll im Gange, die versammelte Linke sitzt auf ihren hohen moralischen Ross und fordert bei der FPÖ das Köpfe-Rollen. Natürlich stimmt da die ÖVP, bzw. die Türkisen, laut Hals mit ein: von „rücktrittsreif“ bis „widerlich“ tönt es da aus den verschiedenen Ecken.
Doch dann, ein kurzes Schweigen. Vor allem bei der ÖVP. Im Liederbuch des ÖCV (Österreichischer Kartellverband) wird auch von den „Alten Germanen“ gesungen (samt „Heil Hitler“). Doch der Schockmoment währte nicht lange, ein Aufatmen geht durch die Reihen. Die linke Journaille springt den schwarzen zur Seite und relativiert gleich: Das Liederbuch des Kartellverbandes wird in dieser Form gar nicht mehr gedruckt (seit 2015) und weiters war das Lied als „parodistisch“ gekennzeichnet und ein Gutachten (aus 2018) bescheinigt dem katholischen Liederbuch sowieso ganz harmlos zu sein (siehe Bild unten „Kleine Zeitung“, 1. 11. 2019, Seite 8-9).
Nicht dazu gesagt wird aber, dass das „große Österreichische Kommersbuch“ der katholischen Verbindungen bis 2015 mit den „alten Germanen“ verkauft wurde und wahrscheinlich in dieser From auf zahlreichen katholischen Verbindungshäusern aufliegt.
Im Gegensatz dazu ist das Buch „Liederliche Lieder“, welches der FPÖ vorgehalten wird, in minimaler Auflage (nur einige wenige Exemplare) produziert worden. Und noch viel wichtiger ist, dass diese Buch auch als nicht ganz ernst zu nehmen gekennzeichnet ist – oder muss man der schreibenden Zunft in Österreich erst wieder die Bedeutung des Wortes „liederlich“ nahe tragen. Denn laut Duden bedeutet dies, unteranderen, soviel wie „moralisch verwerflich“ oder „ausschweifend“ und dies in einem abwertenden Sinn (siehe Bild unten, „Duden.de“)
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