Wien diskriminiert Heterosexuelle

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Autor: A.L. Bild: Screenshot „queercitypass“ Lizenz: –


„Queer-City-Pass“: Günstiger als normales Ticket

Wer sich ein 72-Stunden-Ticket der Wiener Linien kaufen möchte, sollte, wenn möglich, Vorsorge treffen, zumindest für 72 Stunden die sexuelle Orientierung zu wechseln: Das Homosexuellen-Ticket kostet nämlich 4,10 Euro weniger.

Es handelt sich dabei um eine Spezialkarte für Wien-Besucher. Inkludiert in dem Gesamtpaket sind zusätzlich noch Rabatte für Museen- und Heurigenbesuche.
Wiens FPÖ-Klubchef Maximilian Krauss stößt dieses abstruse Vorgehen sauer auf: Er brachte zusammen mit dem freiheitlichen Landtagsabgeordneten Udo Guggenbichler einen Antrag ein, die Preisdifferenz auszugleichen: „Es ist schlichtweg nicht zu akzeptieren, dass im Kampf gegen die Diskriminierung von Minderheiten die Mehrheit benachteiligt wird“, betont Krauss.

Die Wiener Linien versuchten sich in ihrer Erklärung fein herauszuwinden: Der Preisunterschied liege in der Anzahl der Extras und Vergünstigungen. Die Unternehmen hätten die Ermäßigungen selbst ausverhandelt, die Stadt biete nur den Vertrieb an. Das ist allein schon deshalb absurd, weil das „Queer-Ticket“ ja ohnehin bereits alle möglichen Vergünstigungen und Extras enthält. Demzufolge müsste es, wenn schon, dann teurer sein als das klassische Ticket.

Und wie erklärt die Stadt Wien die peinliche Indiskretion, dass sie ihre Fahrkarten nach sexuellen Vorlieben vertreibt: „Als Wiener Linien stehen wir für eine bunte und vielfältige Fahrgemeinschaft und bieten deshalb auch den Vertrieb des QUEER CityPass auf unserer Homepage an. Den QUEER CityPass gibt es ebenso in Berlin und Köln.“ Na dann, brauchen wir das selbstverständlich auch in Wien. Aber keine Sorge: „Die sexuelle Orientierung wird von uns selbstverständlich nicht kontrolliert.“ Daher empfiehlt es die Stadt wohl allen Fahrgästen, dieses Ticket zu kaufen.

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