Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Frankie Fouganthin Lizenz: CC BY-SA 4.0
In Jamaica werden vor Prinzen-Besuch Forderungen nach Reparationen gegen London wegen Sklaverei laut
In Jamaica werden Rufe lauter, von der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien Reparationen zu fordern. Im Vorfeld des Besuches des britischen Prinzen William und seiner Frau Kate unterzeichneten dutzende in dem Inselstaat bekannte Persönlichkeiten, darunter Wissenschafter und Politiker, einen offenen Brief, in dem für die jahrhundertelang praktizierte Sklaverei eine Entschuldigung und Reparationen verlangt werden. Jamaica wurde 1665 britische Kolonie und war bis zur offiziellen Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1838 eine wichtige Drehscheibe des Sklavenhandels.
Grund der Reise von William und Kate ist der 60. Jahrestag der Unabhängigkeit Jamaicas vom Vereinigten Königreich, sowie das 70-jährige Thronjubiläum von Queen Elizabeth II., der Großmutter des Prinzen. In dem offenen Brief heißt es daher, „wir sehen keinen Grund, den 70. Jahrestag der Thronbesteigung Ihrer Großmutter zu feiern, weil ihre Führung und die ihrer Vorgänger die größte Menschenrechtstragödie in der Geschichte der Menschheit verewigt hat“.
Des Weiteren wird „eine Entschuldigung für die britischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, einschließlich, aber nicht beschränkt auf die Ausbeutung der indigenen Völker von Jamaica, dem transatlantischen Handel mit Afrikanern, die Versklavung von Afrikanern, Knechtschaft und Kolonisation“ gefordert.
Darüber hinaus werden in Jamaica Forderungen laut, es einem anderen Inselstaat in der Karibik, nämlich Barbados, gleichzutun. Barbados trat 2021 aus dem Commonwealth aus und wurde von einer Monarchie mit der Queen als Staatsoberhaupt zu einer Republik.