Krieg & Frieden

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Autor: Manfred Tisal Bild: ThePixelman auf Pixabay Lizenz: –


Es rumort weltweit, und die Tagespresse überschlägt sich förmlich mit Mitteilungen über Gräueltaten in der Ukraine, kann sich aber nicht über die korrekte Schreibweise des Namens des ukrainischen Staatschefs einigen. Wolodimir geht ja noch, aber einmal heißt es Zelenskyi, dann wieder Selenskij oder Selenski.

Und damit zum eigentlichen Thema: Waffen für die Ukraine. Der deutsche Bundeskanzler, bis zuletzt Verfechter einer eher friedlichen Lösung, wie Sanktionen gegen Russland, muss sich dem Beschluss des Bundestages beugen, schwere Waffen an die Ukraine zu schicken. Etwas, das die Amerikaner bereits seit längerer Zeit mit Begeisterung tun. Kein Wunder, denn die Waffenindustrie wird ihre Altlasten los und macht zudem noch lukrative Geschäfte. Eine gewinnbringende Entsorgung von Altlasten auf Kosten von Menschenleben, egal auf welcher Seite auch immer. So wie sie es schon seit Jahren in allen Teilen der Welt praktizieren. Sich überall einmischen, sich an der Zerstörung ganzer Länder beteiligen, dann sich klammheimlich vertschüssen, Elend hinterlassen, sich als Retter aufspielen, um dann am Wiederaufbau mitpartizipieren zu können. Und Europa, also auch wir, beteiligt sich an den Kosten. Eine Milliarde, die unsere Ratspräsidentin van der Leyen für Waffen aus dem Ärmel schüttelt. Blutgeld also. Kein Wunder, dass sich der allmächtige Kreml-Chef in seinem Ego verletzt fühlt und über seinen Intimus Lawrow ernsthafte Drohungen zwischen sich und den Rest der Welt in den Raum stellt.

Wie viele Opfer muss es noch geben, bis die verantwortlichen Politiker, aufhören, sich indirekt am Krieg beteiligen? Einen Krieg um Macht, Einfluss und Geld. Genau darum scheint es sich zu handeln. Denn selbst Putin kann nur Interesse an einem zerstörten Land haben, wenn er es dann aus Schutt und Asche wiederaufbauen kann. Vergleiche mit den Wirtschaftswunderzeiten nach dem Zweiten Weltkrieg könnte man ja ziehen. Und dafür sind ihm die Mittel jener gerade recht, die aus Solidarität, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft gegenüber der leidgeprüften Bevölkerung ihre Geldbörsen öffnen werden.

Und mittendrin das kleine, unbedeutende und Gott sei Dank noch neutrale Österreich, dass sich mit den Haaren eines Bildungsministers, den Auswüchsen an Korruptionsfällen, den ablaufbedrohten Millionen an Impfstoffen, der Rechtsfahrerlaubnis bei Rot für Fahrräder, einer Inflationsrate von 7,2 Prozent, einer bedrohlichen Volksarmut durch steigende Preise in allen Bereichen und einer massiven Unzufriedenheit mit der Regierung und deren Mitglieder befassen muss. Trotzdem steh uns Gott bei, dass es so bleibt und wir nicht in jenen Krieg mit hineingezogen werden, der so bald kein Ende erleben wird.

Manfred Tisal ist Kabarettist, Moderator, Autor und Journalist.

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1 comment

Keine Option: EU-Beitritt der Ukraine – ZurZeit Nr. 18 - ZurZeit 6. Mai 2022 - 10:17

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