Denn sie wissen nicht, was sie tun …

by admin2

Autor: E.K.-L. Bild: Katholikentag/Benedikt Plesker Lizenz: –


Anmerkungen zum 102. Deutschen Katholikentag

Der diesjährige Katholikentag stand unter dem geheimnisvollen Motto leben teilen, er begann am   Mittwoch (25. Mai) und endete mit einem Schlussgottesdienst am Vormittag des Sonntags (29. Mai). Als Tagungsort wählte man heuer die baden-württembergische Metropole Stuttgart. Angeblich waren magere 12.000 Gäste mit von der Partie.

In deutschen Landen haben Großveranstaltungen christlicher Laien seit Jahren eine politisch-korrekte Schlagseite, Vorreiter waren die Evangelischen Kirchentage der Anhänger Luthers und Calvins. So stramm gutmenschlich wie in diesem Jahr ging es bei einem Katholikentag aber selten zu. Es dominierten die Themen Genderdeutsch, Umverteilung sowie Erotik unter dem heuchlerischen Deckmantel des angeblichen Missbrauchs von Knaben durch pädophile Geistliche.

Christi Himmelfahrt ist für Urlaubstüftler längst zu einem Brückenpfeiler für ein verlängertes Wochenende verkommen. Bloß wenige Gläubige vermögen den Sinn des Festes zu erklären, und nur eine Minderheit dieser Minderheit begeht es mit einem Gottesdienst.

Andere zog es heuer zum Katholikentag in die Schwaben-Metropole; gemeinsam mit, wie es heißt,  Zehntausenden Katholik:innen und Gläubigen aller Konfessionen. Dort konnte man sich vom Bundespräsidenten, dem Genossen Frank-Walter Steinmeier, „Klimakrise, Pandemie und Krieg“ erklären lassen. Oder dem SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zuhören, wenn er die auf einem Katholikentag besonders passende Frage  „Wer braucht noch die Kirche?“ erörtert.

Nebenbei: Auch der glück- und konfessionslose Kanzler Olaf Scholz hatte sein Kommen angedroht – und ist dann tatsächlich aufgetaucht, um über den Ukraine-Konflikt zu schwadronieren. An Prominenz, Politik und Parolen herrschte sohin kein Mangel, an Gläubigen und Glaubenswissen desto mehr.

Katholikentage werden veranstaltet vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Dabei glaubte man doch, die Organisationen mit einem ZK an der Spitze befänden sich längst im roten Himmel, um Marx- und Engels-Zungen zu lauschen. Die Farben des Katholikentages waren auch in diesem Jahr mitnichten das Blau des Himmels oder das Weiß und Gelb des Vatikans. Stattdessen herrschten Grün, Rot und Dunkelrot vor.

Von den Grünen kam die horizontal benachteiligte Parteivorsitzende Ricarda Lang (eine bekennende Bisexuelle), dann Möchtegern-Bundespräsidentin Katrin Göring-Eckardt (mit dem seinerzeitigen Reichsmarschall weder verwandt noch verschwägert), Ackerbauminister Cem Özdemir (Ist der nicht Mohammedaner?) und Winfried Kretschmann als gastgebender Ministerpräsident.

Unter uns: Da hat der Katholikentag ja noch einmal Glück gehabt: Es hätte auch die Polit-Ulknudel Claudia Roth aufkreuzen können. Oder gar Annalena Baerbock.

Die SPD schickte neben ihrem Generalsekretär unter anderem Marie Luise Dreyer, die Ministerpräsidentin des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Abgesandte der CDU – der einzigen Partei mit dem hohen C im Namen – waren spärlich vertreten. Ein schwerer Regiefehler ist den Veranstaltern jedoch passiert: Man unterließ eine Videozuschaltung des Herrn Wolodymyr Selenski.

Die Themen bleiben mehr oder minder Jahr für Jahr dieselben: Klimakrise, Abschaffung des Zölibats, Frauenordination, Migration, Gendersprache, Gleichberechtigung sexueller Splittergruppen, Black Lives matter. Eine Theologiestudentin ermunterte zum Sprechen über Zärtlichkeit, Erotik und Sex. Aber bitte mit Sahne!

Bloß die Beschäftigung mit dem Antisemitismus und dem Holocaust sei zu kurz gekommen, jammert in der Hamburger Tageszeitung Die Welt (Ausgabe vom 27. Mai) ein gewisser Alan Posener unter dem mitleidheischenden Titel Warum wird Israel auf dem Katholikentag boykottiert?

Durch die aufgezählten, denkbar glaubensfernen Themen erlahmt das Interesse bei allen Beteiligten. Wer als deutscher Katholik Überlieferungstreue und Spiritualität erwartet, wird von seiner Kirche wenig bedient.

Ein Schweizer Kommentator sieht da keine allzu rosigen Zeiten heraufziehen: Ob die katholische Kirche in Deutschland mittelfristig verschwindet, wird die Zukunft weisen. Dass und wie sie implodiert, lässt sich auf dem Katholikentag sehen.

Das könnte Sie auch interessieren