Erdogan kritisiert „provokative“ Politik des Westens gegenüber Russland

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Autor: B.T. Bild: Wikipedia/Presindent.ua Lizenz: CC BY 4.0


Präsident eines NATO-Mitglieds nennt Hauptursache des Ukrainekonflikts beim Namen

Klare Worte zur Ursache des Ukrainekonflikts fand Recep Tayyip Erdogan. Bei einem Besuch in Belgrad kritisierte der türkische Staatspräsident die „provokative Politik“ des kollektiven Westens gegenüber Russland. Außerdem sagte er, er finde die Haltung des Westens „nicht richtig“ und fügte hinzu, dass „Russland kein Land ist, dass unterschätzt werden darf“.

Der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge sagte Erdogan bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vucic: „Ich kann klar sagen, dass ich die Haltung des Westens (gegenüber Russland) nicht für richtig halte. Denn es gibt einen Westen, der eine auf Provokation basierende Politik verfolgt.“ Namen wollte Erdogan nicht nennen, ließ aber wissen: „Wenn man eine auf Provokation beruhende Politik verfolgt, kann man keine Ergebnisse erzielen.“

Erdogans Kritik an der westlichen Provokationspolitik ist deshalb bemerkenswert, weil die Türkei NATO-Mitglied ist. Allerdings versteht es Ankara geschickt, sich nicht vor den US-Karren spannen zu lassen und verfolgt etwa im Ukrainekonflikt eine „ausgewogene“ Politik. Darüber hinaus hat die Türkei Ambitionen, Mitglied in der von China und Russland dominierten Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SZO) zu werden. Die SZO, an der zahlreiche asiatische Länder Interesse zeigen, ist auf dem besten Wege, sich zum Gegenpol zum kollektiven Westen, also zur US-Hegemonialsphäre, zu entwickeln.

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