Evangelische Fernstenliebe statt Nächstenliebe

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Autor: E.K.L. Bild: Wikipedia/Angela Monika Arnold, Berlin Lizenz: CC BY-SA 3.0


Kirchliche Einrichtung setzt Alte und Gebrechliche auf die Straße

Im Berliner Stadtteil Wedding, einem seit jeher minder beleumundetem Bezirk, wird dieser Tage gnadenlose ein Pflegeheim geräumt. Die bisherigen Bewohner – betagt, oft chronisch krank, mit einem Wort: hilflos – wissen nicht, wohin, denn in der deutschen Hauptstadt sind Pflegeplätze rar. Eher verwendet die rot-grün-blutrote Stadtverwaltung das Geld der Steuerzahler für verschiedene progressive Projekte, damit die Stadt divers, hipp und bunt werde. Übrigens: Einer der Koalitionspartner, nämlich die Kommunisten, die im Laufe der Jahre unter verschiedenen Tarnbezeichnungen auftreten, tragen das Etikett „blutrot“ völlig zurecht, denn an der Mauer, welche die Stadt viele Jahre hindurch geteilt hat, ist genug Blut geflossen.

Naheliegende Frage: Warum müssen die alten Leut‘ raus aus der Pflegeeinrichtung? Des Rätsel Lösung: Der offenbar ethisch hochstehende Eigentümer, die lutherische Kirche, nimmt nun Asylanten/Migranten auf, auf gutdeutsch nennt man derartige Personen von weit her: Schutzsuchende. Ganz überwiegend junge Männer aus der Mittelschicht ihres jeweiligen Herkunftslandes. Mannsbilder, die unter Zurücklassung von Eltern, allenfalls auch Ehefrau und Kindern, Reißaus in Richtung Deutschland nehmen. Weil dort Milch und Honig fließen. Und viel, viel Geld von der Sozialhilfe. Wer könnte da widerstehen? Na also.

Die renommierte „Neue Zürcher Zeitung“ schreibt, das Pflegeheim, man nennt es „Seniorenstift“, mache einen netten Eindruck: Seine halbrunde, weiß Front geht nach Süden, die Balkone sind in voller Sonne, die Fenster bodentief. Man wohnt zwar in der Innenstadt an der lauten Müllerstrasse, einer vielbefahrenen Ausfallstraße, doch ist es hier ganz ruhig, mehrere Höfe trennen das Haus vom Verkehrslärm. Nebenan liegt ein Park. Man könnte es fast idyllisch finden … Das Seniorenstift sieht einladend aus. Ist es aber nicht. Dass ausgerechnet ein christlicher Träger seine alten und zum Teil gebrechlichen Bewohner vor die Tür setzt, stößt hier auf Entsetzen und Unverständnis.

Doch der Pächter, das Johannesstift, bestätigt den  ungeheuerlichen Vorgang. Die beiden oberen Etagen seien schon per Jahresende geräumt worden, Der Rest folge alsbald. Rund hundert Senioren betreffe die Räumung insgesamt. Die Mitarbeiter würden dort nicht mehr benötigt, man biete jedem einen Job woanders, im Land des Pflegenotstands würden sie ohnehin überall mit Kusshand genommen. Frei gewordene Heimplätze habe man schon seit dem Frühjahr nicht mehr nachbesetzt.

Das Gelände gehört dem Paul-Gerhardt-Stift als Eigentümer und somit Verpächter. Betrieben wird es vom Johannesstift als Pächter. Beide gehören zur Diakonie und damit im weiteren Sinne zur evangelischen Kirche. Das Paul-Gerhardt-Stift steht nun denkbar ungünstig und unchristlich da und versucht sich zu rechtfertigen, doch kann das im Grunde nicht gelingen, denn das Ergebnis lässt sich nicht schönreden. Eine der vertriebenen alten Damen, sie zählt 75 Lenze, ist wenig erfreut: Es kann einfach nicht sein, dass deutsche Rentner jetzt Flüchtlingen weichen müssen, das ist ethisch nicht vertretbar, und dann tut das auch noch die Kirche! Die deutschen Rentner hätten jahrzehntelang Steuern gezahlt. Nun werden die Hilflosen auf die Straße gesetzt. Deren Verbleib rechne sich nicht – eiskaltes Profitdenken in der evangelischen Kirche? Es hat so den Anschein.

Doch wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Die lutherische Diakonie Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz zeigt Gefühle der Barmherzigkeit. Freilich nicht für die alten Menschen, sondern für andere: Die Führung der Diakonie kritisiert nämlich, die mediale Aufregung belaste die nunmehrigen Bewohner der Einrichtung, also die Flüchtlinge.

Berlin-Wedding ist kein Einzelfall. Von der Verdrängung einheimischer Bewohner durch einquartierte Flüchtlinge ist auch aus anderen Teilen Deutschlands berichtet worden, etwa aus Lörrach, wo ebenfalls Mieter die Kündigung erhielten, damit Flüchtlinge einziehen können.

Angesichts solcher Dinge ist nicht nur Heinrich Heine beunruhigt, wenn er formuliert: Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. Ich kann die Augen nicht mehr schließen und meine heißen Tränen fließen …

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