Vor der Erholung; oder ist es doch die Ruhe vor dem Sturm?

by admin2

Autor: A.R. Bild: Wikipedia/Brinacor Lizenz: CC BY-SA 4.0


Trotz der Hoffnung auf eine mögliche Rezessionsvermeidung in Europa sind die harten Daten nicht darauf ausgelegt, diesen Optimismus zu rechtfertigen. Daher stehen die europäischen Aktien vor einem Ende ihres Höhenflugs.

Die PMI (Purchase Manager Index)-Daten in der Region haben sich erholt, das Verbrauchervertrauen ist gestiegen und die wirtschaftliche Stimmung hat sich verbessert. Dennoch sind diese Stimmungs- und Umfragedaten anfällig für die Launen und Herdentriebe der Menschen und die Erholung kann genauso schnell verschwinden, wie sie aufgetaucht ist. Aus diesem Grund werden solche Daten als „soft“ also „weich“ bezeichnet.

Hingegen basieren harte Daten wie Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze auf Handlungen und nicht auf Meinungen, und sind daher weniger launisch als weiche Daten.

Außerhalb des immer noch robusten Arbeitsmarktes gibt es mehrere harte Daten, die in der Eurozone sehr negativ sind. Am bemerkenswertesten ist der Rückgang des realen M1 (Geldmenge)-Wachstums auf Serientiefs.

Dieser Rückgang des realen M1-Wachstums entspricht dem, was wir vor den letzten beiden europäischen Rezessionen gesehen haben.

Es gibt ein Gegenargument, dass höhere Zinsen dazu führen, dass Unternehmen und Haushalte ihre Rücklagen länger halten und so das M1 künstlich reduzieren.

Aber dies ist nichts Neues. Höhere Geldformen wie M2 tendieren dazu, gegen den Konjunkturzyklus zu laufen, da Menschen eher dazu neigen, Geld in „laufende“ Konten zu verschieben, wenn sie einen guten Grund haben, es zu nutzen (d.h. wirtschaftliches Vertrauen ermutigt sie dazu, es auszugeben oder zu investieren). Und das Gegenteil gilt, wenn sie kein Vertrauen in die Wirtschaft haben.

Bereits die marginal positiven reale BIP-Daten für das 4. Quartal 2022 in der Eurozone scheinen anfällig dafür zu sein, in negatives Territorium revidiert zu werden, wobei Irland sein BIP für das 4. Quartal 2022 von 3,5% auf 0,2% erheblich nach unten korrigiert hat.

Europäische Aktien wurden von dem Optimismus bezüglich der Soft-Daten beflügelt, aber das scheint sich jetzt zu ändern, da US-Aktien wieder ihre Führung übernehmen werden.

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