Autor: A.R. Bilder: Wikipedia/Turris Davidica Lizenz: CC BY-SA 4.0
Mehrere linke und linksextreme Gruppierungen haben dazu aufgerufen, den jährlichen „Marsch für das Leben“ (MfdL) zu verhindern. Gegen die für 16. September geplante Demonstration der Lebensschützer in Berlin mobilisierte unter anderem das sich als „queer-feministisch“ bezeichnende linksradikale Bündnis „What the fuck?!“:
„Wir werden den ‚Marsch für das Leben‘ am 16. September zum Desaster machen. Keine Bühne für die transfeindlichen und antifeministischen Fundis!“, teilte die Gruppierung auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) mit. Sie bekam unter anderem Unterstützung von der vom Verfassungsschutz beobachteten Linken Berlins.
Nun, wo sind wir denn hingekommen, wenn selbst die friedliche Kundgebung einer Gruppe, die nichts anderes will als den Schutz des Lebens zu betonen, unter Angriff steht? Natürlich kommt dieser Angriff von jenen, die sich stolz als Speerspitze der „Toleranz“ und „Vielfalt“ sehen, während sie genau das Gegenteil praktizieren.
Es ist nichts Neues, dass linke und linksextreme Gruppen, die offenkundig eher in der Dunkelkammer der Ideologie denn im Licht der Vernunft operieren, eine pluralistische Auseinandersetzung ablehnen. Nein, man will nicht diskutieren, man will ersticken und unterdrücken. Man will das Andere nicht verstehen, sondern auslöschen.
Das Beispiel des Marsches für das Leben ist dabei bezeichnend. Da formiert sich also ein linksradikales Bündnis, das sich mit schillernden, beinahe absurden Titeln wie „queer-feministisch“ schmückt, um einen „Desaster“ herbeizuführen. Mit solchen Fanfarenzügen der politischen Unkorrektheit versuchen sie die Debatte über ein so essentielles und ethisch komplexes Thema wie das Recht auf Leben zum Schweigen zu bringen.
Und dann die Unterstützung von der vom Verfassungsschutz beobachteten Interventionistischen Linken Berlin. Das sollte uns zu denken geben. Hier treffen Extremismus und ein tiefsitzendes Missverständnis demokratischer Grundwerte aufeinander.
Die Gegendemonstranten, darunter Parteien wie die Jusos, die Grünen, und die Linkspartei, fordern die Streichung des Artikels 218 des Strafgesetzbuchs, der Abtreibungen unter Strafe stellt. Ob man für oder gegen dieses Gesetz ist sollte durch ernsthafte Debatten und parlamentarische Prozesse entschieden werden, nicht durch Intervention und Krawall.
Die CDU – die zumindest einmal eine konservative Partei war – wird nun auch unter Druck gesetzt, sich vom „Marsch für das Leben“ zu distanzieren. Dabei sollten sie genau das Gegenteil tun: Haltung zeigen und für eine wirkliche Pluralität der Meinungen eintreten. Nur im Diskurs, im Ringen um die besten Argumente, zeigt sich die wahre Qualität einer Demokratie.
Eines muss uns klar sein: Wenn wir zulassen, dass Extremisten den öffentlichen Raum und die Diskussionskultur monopolisieren, ist der Verlust der demokratischen Kultur nicht mehr weit. Aber vielleicht ist genau das das Ziel dieser Gruppierungen, und wir sollten ihnen diesen Triumph nicht gönnen.
1 comment
[…] Beitrag erschien zuerst auf ZURZEIT, unserem Partner in der EUROPÄISCHEN […]
Comments are closed.