Israel: Budapest reagiert blitzschnell, Wien im Schlaf der Gerechten

by John Tuscha

Autor: E.K.-L. Bilder: Wikipedia/Elekes Andor Lizenz: CC BY-SA 2.0 DEED


So kümmert sich unsere Regierung um gefährdete Landsleute

Am Samstag (7. September) dringen Hamas-Kämpfer in Israel ein, gleichzeitig werden tausende Raketen vom Gaza-Streifen in Richtung Norden abgefeuert. Das ganze Land gerät in Aufruhr und vor allem ausländische Urlauber, die sich in Israel aufhalten, sind bestrebt, die höchst unsicher gewordene Gegend zu verlassen. Was sich als schwierig erweist, da auch der reguläre Luftverkehr großteils zum Erliegen kommt.

Die ungarische Regierung unter Premier Viktor Orbán handelt blitzschnell, um ihre Bürger in Sicherheit zu bringen. Nach Einholung von Sondergenehmigungen für den Überflug von Militärflugzeugen von Rumänien, Bulgarien, der Türkei, Griechenland und Zypern starten bereits am Sonntag zwei Transportmaschinen der ungarischen Luftwaffe und evakuieren in der Nacht vom Sonntag zum Montag insgesamt 215 Staatsbürger unversehrt aus Israel. Eine Meisterleistung, da am Sonntagabend neuerlich hunderte Raketen über Israel niedergehen, die zum überwiegenden Teil durch die israelische Luftabwehr abgefangen werden. Dabei steht auch der internationale Flughafen in Tele Aviv im Visier der Hamas.  Trotzdem fliegt später eine der Maschinen von Budapest erneut zum Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv, um die restlichen Magyaren auszufliegen. Da im Flugzeug noch Restplätze frei waren, nimmt man fünfzehn Bürger anderer Staaten mit.

Ungarn weiß also, wie ein Staat im Rahmen der Fürsorgepflicht seine Bürger unversehrt aus einem Krisengebiet zurück in die Heimat bringt – effizient und in Windeseile. Und was macht unsere Regierung, vor allem die Herren Nehammer und Schallenberg? Was tut die sonst so resolut auftretende Verteidigungsministerin Tanner? Bisher praktisch nichts. Es ist bloß bekannt, dass zwei Personen – vermutlich Mitarbeiter der österreichischen Botschaft – auf dem Flughafen von Tel Aviv waren, die sich die Handy-Nummern der dort verzweifelt festsitzenden Landsleute auf einem Notizblock notiert haben … 

Heute, am Dienstag (10. September) erwacht die Nehammer-Clique aus dem Tiefschlaf und lässt verlautbaren, „in den kommenden fünf Tagen“ werde ein Herkules-Transporter die beiläufig 200 österreichischen Urlauber nach Zypern evakuieren. Danach fliegt die Maschine offenbar leer zurück nach Österreich.

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