Derzeit geistern als logische Konsequenz der einschneidenden Corona-Maßnahmen vielerlei Berichte, Analysen und Prognosen durch soziale Netzwerke und Medien, die sich damit beschäftigen, wie sich unsere Welt durch die Seuche und die entsprechenden sozialen, aber vor allem auch wirtschaftlichen Einschnitte verändern wird. Von verschiedenen positiven Szenarien bis hin zu apokalyptischen Vorhersagen reicht da die Bandbreite – und der geneigte Medienkonsument kann sich je nach eigener Stimmungslage optimistisch oder auch pessimistisch orientieren.
Exemplarisch für die gegensätzlichen Analysen seien hier zwei angeführt. Einmal ein Artikel von einem Zukunftsforscher namens Matthias Orx unter dem Titel „Die Welt nach Corona“, der sich einer sehr optimistischen Sichtweise bedient. Alles werde besser, man würde sich der wahren Werte besinnen, und so weiter, und so fort.
Ganz im Gegensatz dazu steht etwa ein Interview der Recherche-Plattform „Addendum“ mit dem Politologen Harald Haas unter dem Titel „Corona-Kampf statt Bürgerrechte: „Der normal Mensch wird gefährlich“. Hier zeichnet der Experte ein düsteres Bild über die sozialen Auswirkungen der Krise, von in seinen Worten „Corona-Blockwarten“ und einer Masse, die schnell ihre freien Bürgerrechte vergisst und damit für autoritäre Strukturen anfällig wird.
Wo die Reise hingehen wird, ist auf jeden Fall spannend. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte: auch unsere Zukunft wird nicht „schwarz-weiß“ sein, sondern in Schattierungen auf uns zu kommen. Im Tsunami von guten und schlechten Nachrichten und Analysen dieser Tage gilt es auf jeden Fall, einen kühlen Kopf zu bewahren, um den Überblick zu bewahren. Ob wir künftig in sinnbildlich blühenden Landschaften leben oder vor den Trümmern unserer Zivilisation stehen werden, hängt letztlich auch von uns selbst ab.
[Autor: W.M. Bild: Wikipedia/Joachim Kohler Bremen Lizenz: CC BY-SA 4.0]