Coronavirus-Tests: Gesundheitsminister wird zum Gesundheitsrisiko

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Frage flächendeckender Tests zeigt offenkundige Überforderung von Minister Anschober

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen) erweist sich in der gegenwärtigen Corona-Krise immer deutlicher als die große Schwachstelle der Bundesregierung. Noch am Montag, den 23. März, sprach sich Anschober gegen flächendeckende Coronavirus-Tests aus, da dies „von unserem Fachbeirat als nicht sinnvoll bewertet wird und auch aufgrund der Ressourcen nicht umsetzbar ist“.

Von der Opposition hatten SPÖ-Chefin Joy Pamela Rendi-Wagner und FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer flächendeckende Coronavirus-Tests gefordert. Hofer verwies dabei auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die flächendeckende Tests empfohlen hatte. Denn eines ist klar: Je mehr Tests gemacht werden, desto weniger Infektionen bleiben unerkannt – und die Infizierten können unter Quarantäne gestellt werden. Das ist insofern wichtig, da zahlreiche mit dem Coronavirus Infizierte keine Symptome zeigen, aber dennoch andere Menschen anstecken können.

Zu Anschobers nicht nachvollziehbarem Verhalten findet Hofer daher klare Worte: „Ich verstehe die ablehnende Haltung des Gesundheitsministers in dieser Frage absolut nicht.“ Im Übrigen stellt sich auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit des „Fachbeirats“ im Gesundheitsministerium.

Um Anschober – und damit die türkis-grüne Bundesregierung insgesamt – aus der Schusslinie zu bringen, kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nun eine Steigerung der Kapazitäten für Coronavirus-Tests an. „Das wichtigste Ziel ist: testen, testen, testen“, so Kurz, der damit Gesundheitsminister Anschober widersprach.

Die Frage, ob in Österreich flächendeckende Coronavirus-Tests stattfinden sollen zeigt, dass in der Bundesregierung abseits medienwirksamer Pressekonferenzen beim Krisenmanagement vieles im Argen liegt. Und dass ausgerechnet der offenkundig überforderte Gesundheitsminister zum Gesundheitsrisiko zu werden droht.

[Autor: B.T. Bild: Pexels Lizenz: –]

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